Kundenartikel Anschaffungswert

Einführung

Wenn Artikel im Bestand enthalten sind, die den Kunden gehören, müssen u. U. die Kundenanschaffungswerte für die Artikel erfasst werden. Trotz der Tatsache, dass kundeneigener Bestand nicht Teil des eigenen Bestandswerts ist, kann es zum Beispiel gesetzliche, prüfungsbedingte, versicherungsbedingte und berichtsbedingte Gründe geben, den Anschaffungswert der Artikel zu verfolgen, d. h. den Wert, den die Artikel für den Kunden haben. Die Artikelanschaffungswerte werden in den Währungen der Kunden verwaltet.

Stufe für den Anschaffungswert

Die Notwendigkeit, die Artikelanschaffungswerte zu verfolgen, kann kundenabhängig sein, d. h., bei einigen Kunden kann es erforderlich sein, dass Werte erfasst werden, während dies für andere Kunden nicht erforderlich ist. Außerdem kann das gewünschte Verfolgungsausmaß variieren. Die Verwaltung der Anschaffungswerte kann nach Artikel, Los oder Serienobjekt erfolgen. Deshalb stehen die folgenden vier Anschaffungswertstufen für jeden Kunden zur Auswahl:

Kein Anschaffungswert: Anschaffungswerte werden für den Kunden nicht verwaltet. Dies ist die Standardeinstellung.
Artikel Stufenanschaffungswert: Ein Wert wird für den Artikel verwaltet. Der Wert wird nicht geändert oder bearbeitet basierend auf Los oder Seriennummer.
Los/Chargen Stufenanschaffungswert: Bei einem Artikel mit Chargenverfolgung wird ein Wert für jedes Los verwaltet, unabhängig davon, ob es auch ein Artikel mit Seriennummernverfolgung ist. Bei einem Artikel ohne Chargenverfolgung wird der Wert für jenen Artikel nur nach Artikel verwaltet.
Serien Stufenanschaffungswert: Bei einem Artikel mit Seriennummernverfolgung wird ein Wert für jeden einzelnen Artikel verwaltet. Bei einem Artikel mit Chargenverfolgung und ohne Seriennummernverfolgung wird ein Wert für jedes Los verwaltet. Bei einem Artikel ohne Chargenverfolgung und Seriennummernverfolgung wird der Wert für jenen Artikel nur nach Artikel verwaltet.

Automatische Erfassung der Anschaffungswerte

Wenn kundeneigene Waren ankommen oder in den Bestand eingehen, wird ein geschätzter Anschaffungswert automatisch für den Artikel gespeichert, wenn dieser nicht bereits auf der für den Kunden angegebenen Stufe vorhanden ist. Wenn die Anschaffungswerte nach Los oder Seriennummer verfolgt werden sollen und die Los- oder Seriennummernwerte nicht beim Eingang eingegeben werden, dann wird ein Datensatz für den Anschaffungswert auf Artikelebene erstellt, falls noch keiner vorhanden ist. Wenn die Los- oder Seriennummernwerte als Teil des Eingangsprozesses gekennzeichnet sind, werden neue Datensätze für den Anschaffungswert auf der für den Kunden angegebenen Stufe erstellt, falls noch keine vorhanden sind. Wenn ein Datensatz bereits für die entsprechende Kombination aus Artikel, Los, Seriennummer und Kunde vorhanden ist, wird der Wert nicht automatisch aktualisiert. Abhängig davon, wie ein kundeneigener Artikel eingeht, werden die folgenden geschätzten Anschaffungswerte verwendet:

Wenn der Artikel für eine Bestellung eingeht, ist der geschätzte Anschaffungswert der Preis pro Bestandseinheit auf der Bestellposition, exklusive Rabatt oder Zusatzkosten.
Wenn der Artikel von einem Fertigungs-, Montage- oder Reparaturauftrag eingeht, ist der geschätzte Anschaffungswert die Kosten pro Bestandseinheit auf dem Fertigungsauftrag. Wenn der Fertigungsauftrag für eine Menge größer als eins ist, wird bei der Bestimmung der Kosten angenommen, dass die Standardmengen für Material und Arbeitsgänge verwendet werden.
Wenn der Artikel von einem Demontage-Auftrag oder einer anderen Quelle eingeht, bei der kein Wert bestimmt werden kann, wird der Bestandswert, den der Artikel hätte, wenn er nicht externes Eigentum wäre, als geschätzter Anschaffungswert verwendet.
Wenn das Eigentum eines Artikels von einem Kunden zu einem anderen übertragen wird, wird der Anschaffungswert für den vorherigen Besitzer verwendet, wenn dieser auf derselben Detailstufe verfügbar ist, die vom Empfangskunden benötigt wird. Andernfalls wird der Bestandswert verwendet, den der Artikel hätte, wenn er nicht externes Eigentum wäre.
Wenn der Artikel als Arbeitsauftragrückgabe eingeht, wird der Bestandswert verwendet, den der Artikel hätte, wenn er nicht externes Eigentum wäre.

Auf einem automatisch erstellten Datensatz für einen Kundenartikelanschaffungswert ist das Feld Quelle immer auf „Schätzung“ gesetzt.

Aktualisieren von Anschaffungswerten

Vorhandene Datensätze für Kundenartikelanschaffungswerte können manuell aktualisiert werden. In der Regel geschieht dies, wenn neue oder aktualisierte Informationen zum Anschaffungswert von einem Kunden eingehen. Beim Aktualisieren eines Wertes ist es möglich, dessen Quelle zu bearbeiten und zusätzliche Informationen einzugeben. Ein Verlauf der Aktualisierungen, die für einen bestimmten Anschaffungswertdatensatz vorgenommen wurden, kann angezeigt werden.

Anzeigen von Anschaffungswerten für Artikel im Bestand

Die Anschaffungswerte von Kundenartikeln werden auch im Fenster "Bestandsartikel im Bestand" angezeigt, damit die Anschaffungswerte der kundeneigenen Artikel, die derzeit im Bestand sind, problemlos angefragt und zusammengefasst werden können.