Prüfergebnisse können für bestandsgeführte Einkaufsartikel, nicht bestandsgeführte Einkaufsartikel (Serviceartikel) und Artikel ohne Artikelnummer erfasst werden. Dies muss immer dann erfolgen, wenn die Prüfmenge größer null (0) ist. Bei Bestandsartikeln müssen die Prüfergebnisse eingegeben werden, bevor die Artikel an einen Bestandslagerplatz verschoben werden. Bei Serviceartikeln oder Artikeln ohne Artikelnummer müssen die Ergebnisse eingegeben werden, damit der Wareneingang abgeschlossen werden kann. Die Verwendung von Seriennummern wirkt sich auf die Vorgehensweise aus.
Die Prüfergebnisse können über die Seite Eingang (und einige zugehörige Orte) oder die Seite Inspektionsmanagement eingegeben werden. Beide Seiten führen zum selben Dialog. Prüfergebnisse können unabhängig vom Lagerplatz der betreffenden Artikel (an einem Eingangs-, Prüf- oder Bestandslagerplatz) erfasst werden.
Wird IFS/Qualitätssicherung verwendet und ist bereits eine Analyse erstellt, sind die betreffenden Artikel geprüft und die Ergebnisse in dieser Komponente erfasst worden, dann können diese Ergebnisse als Richtlinie bei der Erfassung der Prüfergebnisse und bei der Rücksendung zur Gutschrift in der Wareneingangsfunktion verwendet werden.
Beim Erfassen der Prüfergebnisse können fehlerhafte Artikel zur Gutschrift zurückgesandt werden. Rücksendegrund können zum Beispiel Qualitätsmängel oder eine Falschlieferung sein. Die finanzielle Belastung zurückgesendeter Artikel trägt der Lieferant, d. h., eine Gutschrift ist erforderlich, wenn Artikel mit einem Eigentümertyp "Firmeneigentum" zurückgesendet werden. Eine Ersatzbestellung kann für die zurückgesendeten Artikel erstellt werden. (Für weitere Informationen siehe Aktivitätsbeschreibung für Ersatzbestellungen.)
Eine Rücksendung zur Gutschrift wird normalerweise unter dem jeweiligen Rücksendegrund beim Erfassen der Prüfergebnisse am entsprechenden Ort eingetragen. Für eine Eingangsposition können mehrere Rücksendegründe angegeben werden. Dies geschieht durch Eingeben der betreffenden Position unter allen für die Position vorliegenden Verschrottungsgründen. Beispiel: Es liegt eine Eingangsposition mit zehn Artikeln vor. Sechs Artikel werden als genehmigt erfasst, ein Artikel wird aus Grund A in der ersten Position, drei Artikel werden aus Grund B in einer zweiten Position verschrottet. Um die Erfassung der Prüfergebnisse abschließen zu können, muss die Summe der genehmigten Menge und der Ausschussmenge oder zurückgesendeten Menge mit der Prüfmenge übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall, ist eine teilweise Erfassung der Prüfergebnisse erfolgt.
Werden mehrere Positionen aus einer Eingangsposition mit dem gleichen Rücksendegrund zurückgesandt (z. B. Artikel mit Seriennummer), ist es sehr zeitaufwendig, für jede Seriennummer eine neue Position zu erstellen. Stattdessen können alle betroffenen Positionen auf der Registerkarte Eingang/Details ausgewählt und der Rücksendegrund im Voraus eingegeben werden. Klicken Sie dazu auf WE-Positionen rückliefern. Ein Dialog wird geöffnet, in dem ein Rücksendegrund für alle ausgewählten Positionen eingegeben werden kann. Außerdem müssen Sie die Rücksendeart Rücksendung/Gutschrift auswählen. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, erscheint der Dialog zur Eingabe der Prüfergebnisse; der Rücksendegrund je Seriennummer ist bereits am vorgesehenen Ort eingetragen. Versehentlich ausgewählte Positionen können gelöscht werden. Außerdem ist es möglich, den Rücksendegrund für einzelne Positionen zu ändern.
Sobald Sie die Rücksendung durchgeführt haben, werden die Artikel in eine neuen Versand oder einen bestehende Versand an denselben Lieferanten aufgenommen, wenn der Status nicht ?Vollständig? ist. Das Hinzufügen der Wareneingangsrücksendung zu einer Sendung hängt vom Versandtyp ab, der in der Standardlieferadresse des Lieferanten (Informationen zur Ausgangsadresse) angegeben ist.
Wenn Sie aus irgendeinem Grund versehentlich Rücksendungen an einen Lieferanten geplant haben, können Sie diese Aktion auf der Registerkarte Eingang/Rücksendung rückgängig machen, bevor Sie die Sendung an einen Versand anhängen oder nachdem Sie die Position aus dem Versand freigegeben haben. Die Versandpositionen, für die keine Lieferung erfolgt, sondern die zur Entnahme gemeldet werden, können Sie auf der Seite Bestandsartikel im Versandlager rückgängig machen. Wenn Sie diese Aktion nach der Lieferung des Versands rückgängig machen möchten, können Sie dies über die Seiten Prüfergebnis für Bestandsartikel rückgängig machen und Prüfergebnisse für Serviceartikel rückgängig machen tun.
Hinweis: Mietartikel können während der Bestellprüfung nicht als Nacharbeit/Gutschrift und/oder Verschrottung zurückgegeben werden.
Eine Rechnungskorrektur ist erforderlich, wenn Artikel mit einem Eigentümertyp Firmeneigentum zurückgesendet werden. Eine Ersatzbestellung kann für die zurückgesendeten Artikel erstellt werden. Die Kosten für zurückgesandte Artikel werden dem Lieferanten belastet.
Wird eine Position aus einem Fremdarbeitsgang gutgeschrieben, wird die ausstehende Menge des Fremdarbeitsgangs um die gutgeschriebene Menge reduziert. Dies wird auf der Registerkarte Fertigungsauftrag/Arbeitsgänge angezeigt. Die Transaktionshistorie Arbeitsgang wird aktualisiert.
Wenn IFS/Qualitätssicherung im Wareneingangsprozess verwendet wird und Artikel vor der Erstellung einer Analyse zurückgesendet wurden, wird die zu prüfende Menge auf der Seite Wareneingang auf der Grundlage der zum Zeitpunkt der neu erstellten Analyse verfügbaren Menge neu berechnet. Eine bestehende Analyse ist nicht betroffen.
Bei bestandsgeführten Einkaufsartikeln mit dem Eigentumstyp Firmeneigentum werden Buchungen mit dem Sollbuchungstyp M14 - Ausschuss zur Gutschrift/Rücksendungen in Bestand und dem Habenbuchungstyp M1 - Bestand erstellt. Jedoch werden keine Buchungen erstellt, wenn zurückgesendete Artikel den Eigentumstyp Kundeneigentum oder Lieferanten-Leihgabe haben. Für als Firmenmietanlage gekennzeichnete Bestandsartikel werden ohne Buchungen Materialbewegungen für die Rücksendung erstellt, und außerdem Einkaufstransaktionen mit Sollbuchungstyp M91, nicht bestandsgeführter Eingang mit Bestellung, nicht fakturiert, und Habenbuchungstyp M92, Einkauf Nicht-Lagermaterial, Eingang.
Bei Artikeln mit Konsignationsabwicklung (Eigentumstyp Frachtgut) werden Buchungen mit dem Sollbuchungstyp "M61 - Eingang Konsignationslager" und dem Habenbuchungstyp "M60 - Konsignationsbestand" eingegeben.
Wenn Einkaufszusatzkosten bei der Anlieferung separat gebucht wurden, dann werden die Kosten auch separat gebucht, wenn Artikel zur Gutschrift an den Lieferanten zurückgegeben werden; dazu wird der Sollbuchungstyp ?M196 - Rücksendung/Ausschuss von Zusatzkosten? verwendet.
Ausführliche Beschreibungen aller Systemereignisse und Buchungstypen enthält das Dokument "Finanzereignisse und Buchungen".