Operative Beschaffung im Rahmen von Offshore-/Asset-Verträgen

Die Fähigkeit zur operativen Beschaffung im Rahmen von Offshore-/Asset-Verträgen ermöglicht es Ihnen, die Finanz- und Beschaffungsvorgänge zu verwalten und gleichzeitig die Lieferkette zu planen und auszuführen, um die Arbeitsgänge und Betriebszeit der Anlage sicherzustellen. Dies gilt insbesondere für Schiffe wie Bohrschiffe/Ölbohrinseln, die zwischen verschiedenen Kundenverträgen wechseln und bei denen die Notwendigkeit besteht, Aufträge an andere juristische Entitäten zu vergeben. Diese Funktion verringert den Verwaltungsaufwand für die Verwaltung dieser Finanzprozesse und gewährleistet eine frühzeitige Sichtbarkeit der zu verbuchenden Kosten. Während des Leasingzeitraums werden die Betriebskosten (OPEX) von der Firma gezahlt, die das Bohrschiff/die Bohrinsel mietet, und diese Funktion soll dazu beitragen, dass die Kostenbuchungen so früh wie möglich in der richtigen Firma vorgenommen und angezeigt werden. Investitionsausgaben (CAPEX) folgen dem Standard-Beschaffungsprozess, und die Kosten werden innerhalb der anlagenbesitzenden Firma/nachfragenden Firma verbucht.

In IFS Cloud wird der Standort/die Firma, der/die Anlagen besitzt, als �Bedarfsstandort/Firma� und der Betriebsstandort/die Betriebsfirma als �Einkaufsstandort/Firma� bezeichnet. Dieses neue Konzept zur Beschaffung für andere juristische Entitäten wird als �Duales Beschaffungswesen der Firma� bezeichnet.

Einrichtung des dualen Beschaffungswesens der Firma

Bevor die Vertragsdauer für die Leasingdauer festgelegt wird, muss der Bedarfsstandort/die Bedarfsfirma berechtigt sein, Buchungen im Einkaufsstandort/der einkaufenden Firma anzulegen. Dies geschieht unter Firma/Lieferketteninformationen/Beschaffung durch Aktivieren des UmschalterBuchungserstellung auf Basis des Bedarfsstandorteingangs erlauben für die einkaufende Firma. Wenn Sie dies aktivieren, können Sie auch die erforderlichen Einstellungen am Bedarfsstandort vornehmen.

Im Abschnitt Standort/Verkauf und Beschaffung/Beschaffung/Zentralisierte Auftragsvorgaben muss die Leasingperiode definiert sein. Für den Bedarfsstandort muss der Einkaufsstandort/die Firma in der Spalte „Einkaufsstandort“ angegeben werden und eine Leasingperiode entsprechend der vereinbarten Vertragsdauer definiert werden. Es gibt eine Option, mit der Sie angeben können, ob die in IFS Cloud eingestellten Standardsteuern zur Einkaufsabwicklung hinzugefügt oder ignoriert und später bei der Erfassung der Lieferantenrechnung hinzugefügt werden sollen. Im Flow für das duales Beschaffungswesen der Firma muss der Artikelpreis immer �Bedarfsstandort� sein, da auf dem Einkaufsstandort/der Firma keine Artikel-Basisdaten definiert werden, da nur der Bedarfsstandort/die Firma die Artikel- und Anlagenstrukturen definiert hat. Um das duale Beschaffungswesen der Firma zu nutzen, muss der Umschalter Buchungen in der einkaufenden Firma erstellen aktiviert sein. Dies ermöglicht die Erstellung von Buchungen in der richtigen Firma bei der Ankunft, wenn Ankunftstransaktionen durchgeführt werden.

Die Bestellanforderungen werden am Bedarfsstandort/in der Firma entsprechend dem Bedarf an Lieferungen erstellt. Im dualen Beschaffungswesen der Firma werden bei Verwendung des Bestellanforderungsprozesses automatisch zentrale Aufträge erstellt, wenn der Bedarfsstandort über gültige und für das Standortdatum anwendbare zentralisierte Basisdaten verfügt.

Die Bestellung kann mit der Option „Zentralisieren“ im Bestellkopf manuell auf den korrekten Artikelpreis eingestellt werden. Außerdem werden beim Hinzufügen einer Bestellposition zu einer Bestellung, deren Standort vom Standort im Bestellkopf abweicht, die zentralen Basisdaten mit dem Standortdatum validiert und die Bestellung automatisch entsprechend den unter Standort/Verkauf und Beschaffung/Beschaffung/Zentralisierte Auftragsvorgaben festgelegten Daten geändert.

Wenn die Bestellposition erstellt wird und die korrekten Basisdaten für das duales Beschaffungswesen der Firma im Standort definiert wurden, wird das Kennzeichen für das duales Beschaffungswesen der Firma auf „Wahr“ gesetzt und kann nicht geändert werden.

Konzept

Um die Funktionalität des dualen Beschaffungswesen der Firma nutzen zu können, müssen einige konzeptionelle Voraussetzungen erfüllt sein.

Hinweis: Alle Gebühren werden erst zum Zeitpunkt des Rechnungsabgleichs für die einkaufende Firma sichtbar. Dies geschieht mithilfe von M65.

Konzept des dualen Beschaffungswesens der Firma

Abbildung 1: Beschreibung der konzeptionellen Übersicht über die Handhabung von Bestandsartikeln.

Die Idee bei diesem neuen Konzept ist, dass ankommende Transaktionen in der Bedarfsfirma mit M1 bei den ankommenden Transaktionen ausgeglichen werden. Um dies zu unterstützen, wurde eine neue Kontrollart C132 � Duales Beschaffungswesen der Firma eingeführt. Dies ermöglicht die Unterscheidung zwischen Position für das duale Beschaffungswesen der Firma und Standard-Bestellpositionen, indem festgestellt wird, ob das Kennzeichen für das duale Beschaffungswesen der Firma auf der Bestellposition wahr oder falsch ist.

Zum Zeitpunkt der Ankunft wird eine passende nicht bestandsgeführte Eingangs-/Kauftransaktion am Einkaufsstandort/in der einkaufenden Firma erstellt, um die Kosten in der richtigen Firma zu erfassen. Dieses Belegduplikat ist ein reiner Lesebeleg, und alle Stornotransaktionen oder Belegaktionen müssen mit dem Originalbeleg am Bedarfsstandort/in der Bedarfsfirma durchgeführt werden, da die Waren an diesem Standort empfangen werden. Die Duplikate und die Originalbelege werden synchron gehalten und wenn Stornotransaktionen auf dem Originalbeleg durchgeführt werden. Auch für Duplikatbelege werden passende Transaktionen erstellt, damit die Mengen und die Buchhaltung bei beiden Firmen korrekt sind.

Erhalten – noch nicht fakturiert – Bericht

Im Flow des dualen Beschaffungswesens der Firma werden bei der Erstellung des Berichts über noch nicht fakturierte Eingänge (RNYI) am Bedarfsstandort/der Firma keine Bestellpositionen im Bericht angezeigt, bei denen das Kennzeichen für das duale Beschaffungswesen der Firma auf „Wahr“ gesetzt ist. Wenn der Bericht über noch nicht fakturierte Eingänge für die einkaufende Firma bestellt wird, werden die nicht bestandsgeführten Duplikat-Transaktionen berücksichtigt und als Lieferantenschulden für die einkaufende Firma angezeigt.

Lieferantenrechnungsabgleich

Im Flow des dualen Beschaffungswesens der Firma muss der gesamte Rechnungsabgleich mit den Wareneingängen über die einkaufende Firma erfolgen. Der Rechnungsabgleich wird mit dem Duplikat des nicht bestandsgeführten Wareneingangs durchgeführt. Dieser Beleg kann nur bei der Erstellung der Lieferantenrechnung auf der Seite der einkaufenden Firma abgeglichen werden, nicht aber auf der Seite der Bedarfsfirma.

Für den Lieferantenrechnungsabgleich werden alle zentralen Flows unterstützt, und es gibt nur eine kleine Einschränkung, die zu erwähnen ist. Wenn Sie eine Lieferantenrechnung erstellen und den Befehl Nicht erhaltene Bestellpositionen kopieren verwenden, um Rechnungszeilen zu erstellen, werden die Positionen des dualen Beschaffungswesens der Firma nicht als Rechnungspositionen hinzugefügt, da diese Aktion für diese Art von Bestellpositionen nicht unterstützt wird.

Bestellung Vorkontierung

Da die Finanztransaktion von der einkaufenden Firma abgewickelt werden sollte, wird die Vorkontierung für die Positionen des dualen Beschaffungswesens der Firma auf der Grundlage der für die einkaufende Firma eingerichteten Buchungssteuerung durchgeführt. Die Vorkontierung wird nach den folgenden Kriterien berücksichtigt.

Unterstützte Flows

Im Flow des dualen Beschaffungswesens der Firma werden Artikelposition der Bestellung für Bestandsartikel, nicht bestandsgeführte Artikel und Artikel ohne Nummer unterstützt. Darüber hinaus werden die folgenden Flows unterstützt: Umwandlung von Bestellanforderung in Bestellung, Auftragstyp 1 und 6, gestaffelte Zahlung, Zusatzkosten Bestellung, Vorkontierung der Bestellung und der Prozess Mietanlage/Firma.

Aufgrund der Art dieser OPEX-Einkäufe werden einige der wichtigsten Einkaufsabwicklungen nicht unterstützt, z. B. Miet-Bestellpositionen, Projektbeschaffung, standort- und firmeninterne Beschaffung, direkte Lieferströme, Artikelkosten, die nicht bei der Eingangsbuchung erstellt werden (z. B. transaktionsbasiert oder periodischer gewichteter Durchschnitt), Gutschrift, Eigentumskonsignationslager, Tauschartikel, Artikelkomponenten. Diese Flows und andere nicht unterstützte Bereiche müssen im Rahmen des Standardbeschaffungsprozesses behandelt werden.

Analyse

Bei der Durchführung des dualen Beschaffungswesens der Firma gibt es einige konzeptionelle Änderungen für die Analyse und Visualisierung von Informationen. Für die Beschaffungsquellen in der Funktionalität Bar-Plan werden die Bestellanforderungsinformationen immer am Bedarfsstandort/in der Firma angezeigt. Bei bestellungsbezogenen Unterquellen werden alle Datensätze, die sich auf das duale Beschaffungswesen der Firma beziehen, nur auf der Seite für den Einkaufsstandort/die einkaufende Firma angezeigt.

Für die von F&E zur Verfügung gestellten Lobbys sieht die konzeptionelle Lösung vor, dass Belege, Lieferstatistiken und qualitätsbezogene Lobby-Elemente unter Berücksichtigung des Bedarfsstandorts/der Firma angezeigt werden. Da dies der Standort ist, der den Beleg bearbeiten wird. Die Lobby-Elemente Kosten, Lieferantenschulden und Lieferantenrechnungen werden unter Berücksichtigung des Einkaufsstandorts/der Firma angezeigt. Denn diese Firma trägt die Kosten und wickelt die mit der Lieferantenrechnung verbundenen Aktivitäten ab.

Die von F&E bereitgestellten Lobbys Operativer Einkäufer, Veralteter Operativer Einkäufer und Operative Beschaffung unterstützen nicht die Positionen des dualen Beschaffungswesens der Firma, und diese Lobbys müssen entsprechend den Geschäftsanforderungen geändert werden.