Bevor eine vorbeugende Instandhaltung durchgeführt werden kann, müssen VI-Aktionen definiert werden. Bei einer VI-Aktion müssen Sie mindestens Informationen zu der Objekt-ID, der Aktion und der Instandhaltungsabteilung eingeben.
Damit die VI-Aktionen Arbeitsaufträge regelmäßig (Kalendergenerierung), auf Basis des Zustands des Objekts (zustandsbedingte Generierung) oder aufgrund eines bestimmten Ereignistyps (ereignisbasierte Generierung) generieren, müssen ein oder mehrere Generierungskriterien für die VI-Aktion eingegeben werden. Sie können entweder ein Generierungskriterium definieren oder mehreren Generierungskriterien für eine VI kombinieren.
Zur Generierung von Arbeitsaufträgen für fällige VI-Aktionen müssen die Kalendergenerierung, Ereignisgenerierung und Bedingungsgenerierung regelmäßig ausgeführt werden (die Häufigkeit lässt sich frei festlegen). Sie können Arbeitsaufträge auch manuell für eine bestimmte VI-Aktion generieren.
Kalendergenerierung
Für VI-Aktionen, die regelmäßig Arbeitsaufträge generieren sollen, werden Kalenderkriterien zur Definition des Zeitpunkts und der Häufigkeit der Arbeitsauftragsgenerierung verwendet.
Beim Definieren der Kalenderkriterien gibt es mehrere Möglichkeiten, Intervall, Maßeinheit und Startzeitpunkt einer Instandhaltung festzulegen. Die Tabelle unten zeigt die verschiedenen Möglichkeiten und zulässigen Kombinationen.
Starteinh. | Startwert | Intervalleinh. | Intervall | Erläuterung |
Tag | 08. Aug. 2019 | Tag | 1 | 1 Tag später |
Tag | 08. Aug. 2019 | Woche | 1 | 7 Tage später |
Tag | 08. Aug. 2019 | Monat | 1 | Nächsten Monat, gleiches Datum |
Tag | 08. Aug. 2019 | Jahr | 1 | Nächstes Jahr, gleiches Datum |
Woche | 1932 | Woche | 1 | Nächste Woche, Montag |
Woche | 1932 | Jahr | 1 | Nächstes Jahr, gleiche Woche, Montag |
Monat | 1908 | Monat | 1 | Nächster Monat, erstes verfügbares Datum |
Monat | 1908 | Jahr | 1 | Nächstes Jahr, erstes verfügbares Datum |
Vom System unterstützte Kombinationen für kalenderbasierte vorbeugende Instandhaltung.
Nach Definition der Kalenderkriterien wird automatisch ein VI-Plan erstellt. Die Dauer des VI-Plans wird entweder durch den Systemparameter PM_PLAN_HORIZONT (in IFS/Application Services definiert) oder die gültigen Daten festgelegt, die in einzelnen VI-Aktionen eingegeben werden. Der Parameter PM_PLAN_HORIZONT ist allen kalenderbasierten VI-Aktionen gemein, unabhängig davon, ob ein gültiges Datum für die VI Aktionen eingegeben wird oder nicht. Die gültigen Daten dienen als Methode zur Einschränkung (oder Begrenzung) der Langlebigkeit einzelner VI-Aktionen.
Beispiel für eine kalenderbasierte Generierung.
Arbeitsaufträge für kalenderbasierte Instandhaltung können beliebig oft und beliebig weit im Voraus generiert werden. Eine längerfristige Planung ermöglicht frühzeitige Analyse der Anforderungen an Ressourcen und die Koordination der Instandhaltung mit anderen Aktivitäten. Durch das Verknüpfen der generierten Arbeitszeitkalender (in IFS/Anwendungsdienste definiert) mit VI-Aktionen, kann sichergestellt werden, dass das geplante Datum der generierten VI-Aktion immer an einem Arbeitstag ist. Die Abbildung oben stellt zum Beispiel eine monatliche kalenderbasierte Generierung dar, bei der das geplante Datum jeder VI-Aktion auf den Ersten jedes Monats fällt. Tatsächlich fällt der Erste eines Monats jedoch nicht immer auf einen Arbeitstag. Angenommen 980501 fällt auf einen Samstag. Wenn ein Kalender verknüpft ist, wird das geplante Datum für die generierte VI-Aktion auf den nächstliegenden Arbeitstag verschoben, in diesem Fall auf 980503 (Montag).
Ereignisbasierte Generierung
Wenn Sie Arbeitsaufträge auf der Grundlage eines bestimmten Ereignisses generieren möchten, können Sie die Kriterien der ereignisbasierten Generierung verwenden. Bei einem Ereignis kann es sich um ein gelegentliches Ereignis wie z. B. eine Störung handeln, aber auch um ein wiederkehrendes Ereignis wie eine monatliche oder jährliche Abschaltung usw.
Für ein Ereignis haben Sie die Möglichkeit, einen oder mehrere Ereigniszeiträume hinzuzufügen, die je nach Status als Ereignispositionen in den Instandhaltungsplänen für relevante VI Aktionen erscheinen und auch für die Ereignisgenerierung in Arbeitsaufträgen und Arbeitsaufgaben zur Verfügung stehen.
In der unteren Tabelle werden verfügbare Status für einen Ereigniszeitraum angezeigt.
Status | Erläuterung |
Vorläufig | Dies ist der Status, den der Ereigniszeitraum bei der Erstellung erhält. |
Geplant | Im Status ?Geplant? erscheint der Ereigniszeitraum als Ereignisposition in den Instandhaltungsplänen. |
Aktiv | Wenn der Status auf ?Aktiv? geändert wird, werden die Ereignispositionen für den Zeitraum in den Instandhaltungsplänen für die Ereignisgenerierung verfügbar. Falls verwendet, wird die VI-Aktion nun in IFS Planning & Scheduling Optimization (PSO) eingeplant. Die Daten für den Ereigniszeitraum können noch geändert werden. |
Abgeschlossen | Nachdem der Status in ?Abgeschlossen? geändert wurde, gilt der Ereigniszeitraum als beendet. Dieser Status ist ein Endstatus und es ist nicht möglich, ein abgeschlossenes Ereignis erneut zu öffnen. |
Storniert | In diesem Status wird der Ereigniszeitraum storniert, ohne dass er ausgeführt wurde. Dieser Status ist ein Endstatus und es ist nicht möglich, ein storniertes Ereignis wieder zu öffnen. Wenn ein Ereigniszeitraum auf storniert gesetzt wird, werden die Ereignispositionen für diesen Zeitraum in den Instandhaltungsplänen entfernt. |
Beachten Sie, dass, wenn ein aktiver Ereigniszeitraum in Arbeitsaufträgen und Arbeitsaufgaben generiert wurde, die Position des Ereigniszeitraums weiterhin den Status ?Aktiv? hat. Dadurch wird es einen manuellen Schritt geben, um einen Ereigniszeitraum vom Status ?Aktiv? in den Status ?Abgeschlossen? zu ändern.
Bedingungsbasierte Generierung
Wenn durch einen bestimmten Zustand eines Anlagenobjekts festgelegt werden soll, wann Arbeitsaufträge generiert werden, können zustandsbedingte Kriterien verwendet werden. Sie können beispielsweise eine bedingungsbasierte VI verwenden, damit ein Arbeitsauftrag zur Überprüfung eines Systems generiert wird, bei dem die gemessene Temperatur 100 Grad übersteigt. Oder ein Arbeitsauftrag wird generiert, um eine Maschine nach Ablauf von 40 Betriebsstunden zu schmieren.
Damit eine bedingungsbasierte VI-Aktion erstellt werden kann, muss ein Parameter definiert und mit der Objekt-ID verknüpft worden sein. Ein Parameter kann einen von zwei möglichen Wertetypen messen: kumulierte Werte oder Grenzwerte. Ein kumulierter Parameter misst z.B. die Betriebsstunden oder die produzierte Menge. Ein Grenzwertparameter misst z. B. Temperatur, Ölstand, Druck, Wasserdurchflussmenge usw.
Wenn kumulierten Kriterien erfasst werden, wird eine Kriterienposition auf der Registerkarte Instandhaltungsplan angezeigt, bevor eine Messung überhaupt erfasst wird. Sie können mit nur dieser Position Arbeitsaufträge manuell generieren. Wenn zwei oder mehr kumulierte Messungen erfasst werden, wird ein bedingungsbasierter VI-Prognoseplan generiert, indem die durchschnittliche Nutzung pro Tag unter der Voraussetzung der linearen Nutzung des Anlagenobjekts berechnet wird.
WICHTIG: Beim Erfassen kumulierter Messungen wird der bedingungsbasierte prognostizierte VI-Plan entsprechend neu generiert. Der Anwender kann die Neugenerierung als Hintergrundjob ausführen, indem er den Systemparameter PM_CON_PLAN_SYNC auf BATCH festlegt. Das Kennzeichen Plan asynchron auf der Registerkarte ?VI-Aktion/Bedingung? gibt an, ob der bedingungsbasierte prognostizierte VI-Plan in Konflikt mit der letzten für das Objekt eingegebenen Messung steht. Wenn der zustandsbasierte VI-Prognoseplan in Konflikt steht, ist es nicht zulässig, Arbeitsaufträge aus der betroffenen VI-Aktion zu generieren. Wenn der Parameter PM_CON_PLAN_SYNC auf ONLINE gesetzt ist, wird der Plan für die Neugenerierung sofort ausgeführt. Dies kann einige Minuten dauern.
In der VI-Aktion wird definiert, welche Werte außerhalb des für den Objektparameter akzeptierbaren Bereichs liegen. Wenn eine Messung bezüglich eines Objektparameters erfolgt und der Messwert außerhalb der in der VI-Aktion definierten akzeptierbaren Grenzwerte liegt, wird ein Arbeitsauftrag erstellt, sobald die Bedingungsgenerierung ausgeführt wird.
Das Verfahren zur Definition eines Parameters und einer VI-Aktion, zur Rückmeldung von Messungen und zur Generierung von Arbeitsaufträgen wird in der folgenden Abbildung beschrieben.
Die Kette der Ereignisse für zustandsbedingte VI-Aktionen.