Messungen

Einführung

Messungen werden in IFS/Service und Instandhaltung für Anlagenobjekt-/Serviceobjektparameter erfasst.

Messwerte können vom Instandhaltungsplanungssystem ? Vorbeugende Instandhaltung und zustandsbasierte Instandhaltung ? genutzt werden. Die Messwerte dienen auch Analysezwecken, z. B. um die Leistung von Ausstattung zu verfolgen, Nutzungstrends zu ermitteln usw.

Messungstypen

Jede Messung hat einen Messungstyp. Wenn ein Messwert eingegeben wird, wird dieser überprüft ? abhängig von der Überprüfung wird ihm der entsprechende Messungstyp zugewiesen. Wenn der Messwert ungültig ist und korrigiert werden muss, beinhaltet das Ergebnis des Korrekturverfahrens Änderungen am Messungstyp. Nur gültige Messwerte werden vom System zum Zweck der Instandhaltungsplanung verwendet.

Messungstyp

Verwendung

Beschreibung

Aufgezeichnete Ablesung

Gültige Ablesung

Der abgelesene Messwert ist gültig, sowohl technisch (der Wert/das Erfassungsdatum und deren Verhältnis zu anderen Messwerten) als auch objektiv (der Messwert wurde als verwendbar oder relevant akzeptiert)

Nach Zähleraustausch

Technische Ablesung

Der Messwert, der zum Abschluss der Änderung eines Zählers abgelesen wurde. Wenn ein Zähler geändert wurde, sind zwei Messwerte erforderlich ? einer vom alten Zähler, vor dem Entfernen, einer vom neuen Zähler, beim Starten des Zählers. Der Wert für den neuen Zähler wird als Typ ?Nach Zähleraustausch? erfasst. Wenn der Zähler einen Parameter des Typs ?Kumuliert? erfasst, wird damit sichergestellt, dass der Gesamtwert für den Parameter nicht vom Prozess des Zähleraustauschs betroffen ist. Es wird davon ausgegangen, dass es keinen Wertanstieg zwischen den Werten ?Vor Zähleraustausch? und ?Nach Zähleraustausch? gibt.

Zählerüberlauf

Technische Ablesung

Wenn ein ansteigender Zähler verwendet wird, der eine begrenzte Messskala hat, und wenn der kumulierte Gesamtwert den Höchstwert der Skala überschreitet, läuft der Zähler in der Regel über ? und beginnt wieder bei Null. Wenn ein solches Ereignis aufgetreten ist, ist der nächste abgelesene Messwert in der Regel niedriger als der vorherige Wert. Z. B. Überlauf bei 100 000. Letzter Messwert - 95 000. Neuer Messwert - 5 000. Der tatsächliche Gesamtwert beträgt 105 000 ? Dies ist auf dem Zähler nicht sichtbar, aufgrund des Überlaufs, aber indem dem System mitgeteilt wird, dass der Zähler übergelaufen ist, werden sämtliche auf dieses Ereignis folgenden Messwerte mit dem Überlaufwert kumuliert. Ein Datensatz vom Messungstyp ?Zählerüberlauf? wird in der Messungshistorie angelegt, um anzuzeigen, dass das Ereignis eingetreten ist, aber er wird mit einem geschätzten Datum versehen, da das tatsächliche Überlaufdatum nicht bekannt sein wird. Aus diesem Grund wird der Messwert nicht für Analysezwecke verwendet.

Vor Zähleraustausch

Gültige Ablesung

Der Messwert, der zu Beginn eines Zähleraustauschs abgelesen wurde. Zwei Messwerte werden abgelesen ? der letzte Messwert des alten Zählers und der erste Messwert des neuen Zählers. Nur einer dieser Werte ist zu Analysezwecken erforderlich, weshalb der letzte Messwert des alten Zählers erfasst wird, um sicherzustellen, dass der gesamte Anstieg berechnet werden kann, für kumulierte Messungen, aber er wird nicht zur Instandhaltungsplanung verwendet.

Zählereinrichtung

Technische Ablesung

Die zum Erfassen der Zähler-ID und/oder des Zähler-Startwerts verwendete Ablesung, wenn ein Zähler eingerichtet wird. Für einen neuen Parameter kann die ID erfasst werden, bevor eine Ablesung des Zählers erfolgt. Für einen vorhandenen Zähler, für den keine ID erfasst wurde ? wird diese verwendet, wenn nur die Zähler-ID zum Datensatz hinzugefügt wird.

Vorläufige Ablesung

Ungültige Ablesung

Der abgelesene Messwert, der als ungültig betrachtet wird. Wenn ein Messwert eingegeben wird, wird dieser anhand der Parameterattribute sowie anhand anderer Messwerte überprüft. Die Überprüfung kann aus einem oder mehreren Gründen fehlschlagen. Für einen Parameter des Typs ?Kumuliert? kann beispielsweise der Wert niedriger als die vorherige Ablesung oder höher als der angegebene Überlaufwert des Zählers sein. Es kann sein, dass der Messwert tatsächlich falsch ist ? oder möglicherweise ist er korrekt, aber nur im Zusammenhang mit einer anderen Aktivität, z. B. der Meldung eines Zähleraustauschs. Eine vorläufige Ablesung erfordert eine Korrektur ? sie sollte nicht als vorläufige Ablesung belassen werden. Alle Messwerte, deren Datum auf das einer vorläufigen Ablesung folgt, werden ebenfalls als Vorläufig eingestuft, da es nicht möglich ist, diese zu überprüfen, bis die erste vorläufige Ablesung korrigiert ist.

Falsche Ablesung

Ungültige Ablesung

Der abgelesene Messwert wurde für ungültig und damit falsch befunden. Falsche Ablesungen werden nicht gelöscht ? sie werden beibehalten, aber als fehlerhaft klassifiziert, damit klar ist, welche Messwerte von wem und wann abgelesen wurden. Dies hilft möglicherweise bei der Fehlersuche und der Prüfung.

Zählerstand zurücksetzen

Technische Ablesung

Der Messwert wird verwendet, um eine vollständige Rücksetzung des Zählers zu erfassen. Sowohl der erfasste Wert als auch der Gesamtwert werden auf Null gesetzt.

Zähler-ID

Ein Zähler kann eine Identität haben. Es ist möglich, dass ein Zähler auch als Objekt erfasst ist, aber in der Regel ist er kein einzelnes Objekt. Die Identität des Zählers ist möglicherweise generisch (Marke/Modell des Zählers), oder sie kann eindeutig sein (Seriennummer). Das Messsystem unterstützt die Aufzeichnung einer Zähler-ID, die bei der Erfassung von Zählern, der Erkennung/Vermeidung von Betrug und bei der Erfassung von Zähleraustauschen behilflich ist.

Der Messpunkt/Parameter für ein Serien-, Funktions- oder Serviceobjekt besitzt das Attribut ‘Zähler-ID erforderlich’. Dieses ist entweder auf ?Erforderlich?, ?Optional? oder ?Nicht verwendet? gesetzt. Je nach Einstellung dieses Attributs ist die Zähler-ID bei einer Ablesung und beim Ändern von Zählern entweder erforderlich oder optional einzugeben, oder das Feld ?Zähler-ID? ist inaktiv.

Sobald eine Zähler-ID für einen Parameter festgelegt wurde, wird diese automatisch für jede nachfolgende Ablesung erfasst. Sie kann dann nur über den Prozess ?Zähleraustausch? geändert werden.

Zähler einrichten/Zähler ändern

Wenn ein neuer Messpunkt/Parameter erstellt wird, handelt es sich möglicherweise um eine Darstellung eines physischen Zählers. Der Zähler ist möglicherweise bereits vorhanden oder wird zum selben Zeitpunkt installiert (in neuem oder gebrauchtem Zustand), zu dem der Datensatz im System angelegt wird.

Während der Laufzeit der Anlage kann ein Zähler fehlschlagen und ersetzt werden müssen, oder möglicherweise wird ein Ersatzzähler mit erweiterten Funktionen installiert.

Der Prozess zum Ablesen des Messwerts muss daher diese Situationen handhaben können ? entweder auf geplante Weise (z. B. wenn der Techniker den Zähler ersetzt und dies gleichzeitig dem System melden muss) oder als Reaktion auf eine Änderung, die bereits stattgefunden hat (z. B. wenn der Techniker einen Messwert abliest und feststellt, dass der Zähler seit der vorigen Ablesung ohne sein Wissen von jemand anderem geändert wurde)

Die Zählereinrichtung und -änderung wird von zwei Funktionen unterstützt

Das Dialogfeld Zähler einrichten/austauschen dient zur Unterstützung der erstmaligen Einrichtung des Zählers oder eines Parameters. Sein Zweck besteht darin, die Eingabe eines Startwerts (für einen Parameter, für den noch keine Messwerte vorliegen) und einer Zähler-ID, falls bekannt, zu ermöglichen. Es unterstützt auch die Meldung einer Zähler-ID zu einem späteren Zeitpunkt ? wenn Ablesungen durchgeführt werden ?, wobei nur die ID gemeldet werden soll (z. B. wenn Papierdatensätze der Zähler-IDs vorhanden sind, müssen diese nun für die vorhandenen Parameter in das System eingegeben werden)

Das Dialogfeld wird auch verwendet, um Zähleraustausche zu unterstützen, wenn die Ablesungen bereits begonnen haben. Die Details des neuen Zählers werden eingegeben (Startwert, Zähler-ID (falls zutreffend), Änderungsdatum) und der letzte Messwert wird vom alten Zähler abgelesen. Dies ermöglicht das Eingeben der zwei Messwerte und der Details des Zähleraustauschs in einem einzigen Dialogfeld.

Der Assistent Vorläufige Ablesung verwalten wird für Messwerte verwendet, deren Gültigkeitsprüfung fehlgeschlagen ist. Wenn ein Zähler geändert wurde, ohne eine Messung durchzuführen oder die Änderung aufzuzeichnen, könnte der folgende Messwert als falsch festgelegt werden. Beispiel: Wenn der vorherige Messwert bei 8500 lag und der neue bei 150, ist der Parameter vom Typ ?Kumuliert?, müsste der neue Messwert höher als 8500 sein. Eine der Optionen beim Korrigieren der Ablesung, mithilfe des Assistenten, ist das Melden eines Zähleraustauschs. In diesem Beispiel ? der Zähler war womöglich Teil einer Hilfsausrüstung ? hat ein Auftragnehmer die Anlage ersetzt; der darin integrierte Zähler hat sich somit geändert.

Zählerüberlauf

Zähler, die für Parameter des Typs ?Kumuliert? verwendet werden, haben möglicherweise einem Maximalwert für ihre Ablesung. Ein Beispiel ist der Kilometerzähler im Auto ? traditionell laufen diese bei 99 999 km oder Meilen über, also würden 101500 als 01500 km angezeigt werden, ohne Angabe, dass der Zähler übergelaufen ist/zurückgesetzt wurde. Zur Unterstützung der Verwaltung von Überlaufzählern ist es notwendig, den Überlaufwert des Zählers für den Messpunkt/Parameter zu erfassen und dann die erste Ablesung nach Überlaufen des Zählers als übergelaufen zu melden. Dadurch wird der kumulierte Gesamtwert korrekt geführt.

Der Überlaufwert des Zählers wird für das Serien-, Funktions- und Serienobjekte und Messpunkte/Parameter erfasst. Er kann auch innerhalb des Assistenten Vorläufige Ablesung verwaltenfestgelegt werden ? z. B. wenn der Überlaufwert nicht festgelegt wurde und der Zähler übergelaufen ist, muss im Rahmen dieses Prozesses die neue Ablesung korrigiert und der Überlaufwert erfasst werden.

Falsche Ablesungen

Eine Ablesung kann aus einer Vielzahl von Gründen falsch sein ? in der Regel wurde sie fehlerhaft eingegeben ?, z. B. wenn ein Wert für den falschen Parameter eingegeben wurde, ein Tippfehler vorliegt oder das falsche Ablesungsdatum eingegeben wurde. Wenn ein Wert bei der Eingabe als ungültig erkannt wird, wird er als ?Vorläufige Ablesung? eingestuft. Eine der Optionen, um dies zu korrigieren, ist, die Ablesung als ?Falsch? zu markieren. Optional kann in das Dialogfeld auch eine korrigierte Ersatzablesung eingegeben werden, falls erforderlich.

Einige Messwerte werden nicht als ungültig erkannt ? sie können nur anhand lokaler Kenntnisse als falsch beurteilt werden. Zum Beispiel kann ein Messwert eingegeben worden sein, der zu hoch ist ? nur der Betreiber bemerkt dies. Deshalb kann eine erfasste Ablesung auch als falsch verarbeitet werden.

Messwerte, deren Prüfung fehlgeschlagen ist und die als falsch eingestuft werden müssen, werden mithilfe des Assistenten Vorläufige Ablesung verwalten gehandhabt.

Messwerte, die als gültige ?Aufgezeichnete Ablesung? erfasst wurden, aber anschließend als falsch eingestuft werden müssen, werden mithilfe des Dialogfelds Als falsch markieren gehandhabt.

Zählerstand zurücksetzen

Bei Zählern, die für kumulierte Parameter verwendet werden, kann der Zähler mit dem Befehl Zählerstand zurücksetzen vollständig zurückgesetzt werden. Dies führt dazu, dass sowohl der erfasste Wert als auch der Gesamtwert für den Messpunkt/Parameter wieder bei Null beginnen, als ob das Gerät gerade erst in Betrieb genommen wird. Das Zurücksetzen des Zählers ist ein irreversibler Vorgang und sollte daher mit besonderer Sorgfalt durchgeführt werden.

Nach dem Zurücksetzen des Zählers sind die alten Messungen zwar noch sichtbar, werden jedoch in der Anwendung nicht mehr verwendet. Im Plan für die vorbeugende Instandhaltung sind auch die von Arbeitsaufträgen erzeugten Planungspositionen sichtbar. Vorhandene Prognosepositionen werden jedoch entfernt. Es sollten mindestens zwei neue gültige Messungen hinzugefügt werden, um eine neue Prognose nach einer Gesamtrücksetzung zu erstellen.

Wenn die Option Unterg. Objekte zurücksetzen ausgewählt ist, werden die Zähler aller untergeordneten Objekte mit demselben Messpunkt/Parameter, die Messwerte von dem betreffenden Objekt erben, ebenfalls zurückgesetzt. Wenn für den Messpunkt/Parameter eine Zähler-ID eingerichtet ist, wird diese nach der Rücksetzung des Zählerstandes entfernt. Daher wird empfohlen, nach dem Zurücksetzen des Zählerstandes eine neue Zähler-ID einzurichten.