In IFS/Complex Assembly MRO (CAMRO) wird das Konzept der Positionsartikel verwendet. Diese Funktionen ermöglichen die Instandhaltung, Reparatur und Überholung (MRO) von Objekten, die aus komplexen Strukturen bestehen, z. B. Motoren für Flugzeuge oder Lokomotiven.
Die tatsächlichen Komponenten von Demontage-, Inspektions- und Montagestrukturen für Überholungsobjekte können nicht im Voraus bestimmt werden. Basierend auf dem Konzept, dass die Wartung eine Funktion der Artikelposition in der Struktur ist, werden Aufbau-, Demontage-, Dispositions- und Montagestruktur zuerst mithilfe der Positionsartikel erstellt, die als Platzhalter für die tatsächlichen Artikel (nach Auffinden) dienen. Das Konzept der Positionsartikel wird nachstehend ausführlich beschrieben.
Wenn der gleiche Artikel mehrmals in der Struktur eines Überholungsobjekts enthalten ist, ist für den Artikel abhängig von der Position innerhalb der Struktur möglicherweise eine unterschiedliche Instandhaltung erforderlich. Zum Beispiel nutzen Fahrzeugreifen, die sich auf mit der Antriebswelle verbundenen Rädern befinden, in einem anderen Tempo ab als Reifen, bei denen eine solche Verbindung nicht besteht. Ebenso verschleißt der Innenbordmotor eines Flugzeugs in einem anderen Tempo und erfordert weniger Wartung als der Außenbordmotor. Konstruktionsartikel können anhand ihrer Position in einer Serienstruktur getrennt werden. Dies ermöglicht es, demselben Artikel je nach Strukturadresse unterschiedliche Wartung oder Änderungen zuzuweisen.
Beim Definieren der Strukturvorlage für ein Überholungsobjekt kann für einen Artikel in einer Position auf der Vorlage ein Satz gültiger Konstruktionsartikel angegeben werden, d. h. der Primärartikel und beliebige Positionsalternativen. Zum Beispiel ist für ein bestimmtes Motormodell immer ein Kraftstoffeinspritzsystem enthalten, aber es gibt verschiedene Marken und Modelle von Kraftstoffeinspritzsystemen, die alle verwendet werden können. Betrachten Sie folgendes Beispiel:
Motor A (Überholungsobjekt) enthält den Primärartikel XX (Kraftstoffsystem 000) in Position 123. Artikel XX verfügt über Artikel YY (Kraftstoffsystem 001) und ZZ (Kraftstoffsystem 002) als Positionsalternativen, die ebenfalls in Position 123 gestellt sind.
Die genaue Marke und das Modell des Kraftstoffsystems sind aber nicht mit letzter Sicherheit bekannt, solange der Motor nicht bis zu einer bestimmten Instandhaltungsebene auseinander genommen und das Kraftstoffeinspritzsystem nicht untersucht wurde. Obwohl möglicherweise Datensätze zur Herstellungs- und/oder Instandhaltungs-Serienstruktur von Motor A vorliegen, weicht die tatsächliche Serienstruktur möglicherweise infolge nicht dokumentierter Instandhaltungen, Reparaturen usw. davon ab. Die tatsächliche Serienstruktur wird daher erst bei der Demontage ermittelt. Entsprechend kann nicht genau vorhergesagt werden, welche Komponenten bei der Montage des Überholungsobjekts verwendet werden sollen, wenn die Instandhaltung abgeschlossen ist. Selbst wenn die Herstellungs- und/oder Instandhaltungs-Serienstrukturen korrekt sind, kann vor der Demontage und der Reparatur des Überholungsobjekts nicht bestimmt werden, welche Teile wieder verwendet und welche ersetzt werden.
Um diese Ungewissheiten zu klären, werden in Positionsartikel verwendet. Der Positionsartikel fungiert hier als Platzhalter für den Satz der Artikel (also den Primärartikel und mögliche Positionsalternativen), die für eine bestimmte Position in der Struktur gültig sind.
Um eine Serienstrukturvorlage von zu einer Produkt-Stückliste in Fertigung zu übertragen und dadurch einmalige Positionsartikel zu erstellen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
Bx ist ein alternativer Artikel für B in der Strukturvorlage von Artikel A. In der Struktur von B ist die Strukturadresse für Artikel D gleich 2 und die Katalognummer ist CN 20. In der Bx-Struktur hat Artikel E die gleiche Katalognummer wie Artikel D, CN 20. Deshalb muss Artikel E auch die Strukturposition 2 haben.
Beim Zwei-Schritt-Transfer der Strukturvorlage an Fertigung werden Artikelkatalog-, Bestandsartikel- und Fertigungs-Strukturdatensätze erstellt. In Abhängigkeit vom Erstellungsort kann es sich bei den Datensätzen ausschließlich um Positionsartikel, ausschließlich um echte Artikel oder sowohl um Positions- als auch um echte Artikel handeln.
Der Begriff echte Artikel ist nur innerhalb des Konzepts von Positionsartikeln relevant. Echte Artikel sind einfach Nichtpositionsartikel oder physische Artikel. Es handelt sich dabei um die herkömmlichen Artikelkatalogs- oder Bestandsartikel-Datensätze, mit denen der Anwender vertraut ist. Echte Artikel sind real. Sie sind keine Platzhalter und repräsentieren keinen Satz von Artikeln. Im Gegensatz dazu sind Positionsartikel abstrakt. Sie dienen als Platzhalter für einen Satz echter Artikel, die für eine bestimmte Strukturadresse gültig sind. Ein Positionsartikel besteht aus einem oder mehreren echten Artikeln, die er angibt.
Artikelkatalog-Datensätze für Positionsartikel werden mithilfe des Strukturvorlagen-Transferprozesses erstellt. (Die Artikelkatalog-Datensätze für echte Artikel, d. h. die Konstruktionsartikel in der Strukturvorlage, werden bei Erstellung der Konstruktionsartikel eingegeben.)Der Artikelkatalog-Datensatz für einen Positionsartikel dient als Verbindung, über die der Positionsartikel in Fertigung einem echten Konstruktionsartikel in der Strukturvorlage zugewiesen wird, der zu keinem Standort gehört.
Durch den Strukturvorlagen-Transferprozess werden auch neue Bestandsartikel-Datensätze oder neue Versionen vorhandener Datensätze für Positionsartikel und echte Artikel erstellt. Außerdem werden durch diesen Prozess monolithische MRO Demontage- und MRO Montagefertigungsstrukturen und -arbeitspläne für die Bestandsartikel-Positionsartikel erstellt. Diese monolithischen Strukturen und Arbeitspläne werden von den MRO Demontage-, Inspektions- und MRO Montage-Fertigungsaufträgen verwendet, die durch die Freigabe der Arbeitsumfangs-Interimsaufträge erstellt werden.
Wenn der Arbeitsumfang für den MRO Arbeitsauftrag definiert wird, der dem Überholungsartikel zugeordnet ist, wird ein Satz von Interimsaufträgen erstellt. Bei der Freigabe dieser Interimsaufträge werden die Demontage-, Inspektions- und Montage-Fertigungsaufträge für die Positionsartikel erstellt. Da die Demontage zum Zeitpunkt der Arbeitsumfangserstellung noch nicht erfolgt ist, ist die tatsächliche Serienstruktur des Überholungsartikels unbekannt und die Demontage-, Inspektions- und Montage-Fertigungsaufträge werden somit für die Positionsartikel erstellt.
Während der Demontage wird die tatsächliche Struktur des Überholungsobjekts bestimmt. Die von einem Demontageauftrag eingegangenen Artikel werden mit ihrer tatsächlichen Artikelnummer und den Verfolgungsdaten identifiziert, wenn die Teile weiter demontiert werden sollen. Artikel aus einem Demontageauftrag, die an einen Inspektionsauftrag gesendet werden, können entweder als echte Artikel oder als Positionsartikel eingehen. Dadurch wird die Ungewissheit berücksichtigt, die sich im Zusammenhang mit den tatsächlichen Artikelnummern zu prüfender Artikeln ergibt; der Disponent kann für die Ermittlung der echten Artikelnummer und Verfolgungsdaten von zu disponierenden Artikeln verantwortlich sein. Beachten Sie, dass es bei einem solchen Auftrag möglich ist, entweder alle Einheiten eines Artikels als Positionsartikel oder als echte Artikel zu erhalten. Eine Kombination beider Typen auf einem einzelnen Auftrag ist für keinen Artikel möglich.
Die Artikel, die von Inspektions- und Montage-Fertigungsaufträgen empfangen werden, sind alle echte Artikel (anstatt Positionsartikel). Generierte Reparaturaufträge und externe Serviceaufträge beziehen sich auf echte Artikel. Die Montage-Fertigungsaufträge enthalten auch weiterhin Positionsartikel als bestellte Artikel, da es nicht im Voraus klar ist, welche Artikel bei der Montage des Überholungsartikels verwendet werden, aber die Zuweisungen auf diesen Montageaufträgen werden von Positionsartikeln zu echten Artikeln geändert, wenn die echten Artikel identifiziert und im Inspektionsprozess bestätigt werden.
Wenn Positionsartikel während der Demontage-Fertigungsauftragsrückmeldung als echte Artikel identifiziert werden, werden die Zuweisungen für diese Positionsartikel in den folgenden Demontage- oder Inspektions-Fertigungsaufträgen mit Zuweisungen für die identifizierten echten Artikel ersetzt. Wenn Positionsartikel identifiziert werden oder wenn ihre Identität während der Inspektion bestätigt wird, werden die Zuweisungen für diese Positionsartikel in den Montage-Fertigungsaufträgen mit Zuweisungen für die echten Artikel ersetzt, die bei der Inspektion aufgerufen wurden.
Einige der MRO-Fertigungs-Betriebsdatenelemente, die die Wiederverwendung vereinfachen sollen, interagieren nur mit Positionsartikeln, andere hingegen nur mit echten Artikeln. Zum Beispiel werden nur Positionsartikel mit Instandhaltungsebenen verknüpft. Abweichungscodes, Reparaturcodes und Inspektionscodes werden jedoch nur echten Artikeln zugeordnet.
Fertigungsauftrag
Inspektions-Fertigungsauftrag
Kosten Fertigungsauftrag
Materialhistorie
Automatische Demontage
Inspektion erstellen
CAMRO-CRO Disposition Überholungsobjekt
Auftragsstruktur bearbeiten
Überholungsobjekt montieren - CAMRO
Überholungsobjekt demontieren - CAMRO
Disposition durchführen
Vorläufige Konformitätsprüfung durchführen
Montiertes Überholungsobjekt erhalten
Demontiertes Überholungsobjekt erhalten
Reparatur Baugruppe Komponente/Fertigungsauftrag
Teile auf ‚identifiziert‘ setzen
Unsauber versenden