AG-Material manuell entnehmen
Erläuterung
Diese Aktivität dient zur manuellen Entnahme von Material für die Materialpositionen, die mit den ausgewählten Arbeitsgängen verknüpft sind. Hierzu werden die Bestandslagerplätze ausgewählt, aus denen das Material entnehmen möchten. Bei der manuellen Materialentnahme können der Umfang und der Lagerplatz der Entnahme genau kontrolliert werden.
Bei einer manuellen Entnahme wird der Beschaffungscode der Materialposition des Fertigungsauftrags bei der Anzeige des verfügbaren Bestands berücksichtigt. Wenn der Beschaffungscode Lagerauftrag lautet, steht nur der Standardbestand für die Entnahme zur Verfügung. Wenn der Beschaffungscode Projektbestand lautet, steht nur der Projektbestand des mit dem Fertigungsauftrag verknüpften Projekts für die Entnahme zur Verfügung.
Material muss nicht zwingend manuell entnommen werden, um die Fertigung zu starten. Die Entnahme kann auch automatisch erfolgen, wenn die fertig gestellten Artikel in den Bestand rückgemeldet werden.
Eine Reservierung des Materials vor der Entnahme ist nicht erforderlich. Wenn jedoch eine abweichende Einheit für den Artikel aktiviert ist, sollte die Menge in der abweichenden Maßeinheit eingegeben werden, wenn die vorhandene Menge durch die Entnahme nicht auf Null reduziert wird.
Um diese Aktivität durchzuführen, wählen Sie einen oder mehrere Arbeitsgänge im Abschnitt Arbeitsgangliste aus, klicken Sie auf Entnahme klicken und dann Alle zuordnungsf. Aufträge anz.:
- Falls die ausgewählten Arbeitsgänge mit mehr als einem allgemeinen Artikel verknüpft sind, aktivieren Sie Zu entnehmen für die Komponente, die im ersten Assistentenschritt entnommen werden soll, und klicken Sie auf Weiter.
- Um nur Bestandsdatensätze von Bestandslagerplätze anzuzeigen, die als Eingang für den Arbeitsplatz aufgeführt sind, wählen Sie Nur eingehende Standorte (Eingangslagerplätze) aus.
- Geben Sie in das Feld Entnahmemenge die Menge der zu entnehmenden Komponenten für die Bestandslagerplätze oder Bestandsdatensätze ein, aus denen Sie entnehmen möchten.
- Wenn der Artikel mit einer Eingabe-ME-Gruppe verknüpft ist, können die auszugebenden Menge in einer anderen Eingabeeinheit als der Bestandsmaßeinheit eingeben, indem Sie eine Eingabe-ME auswählen und eine zu berechnende Eingabe-Mge eingeben, um die auszugebende Menge zu berechnen. Wenn die Eingabe-ME eine Formel verwendet, markieren Sie die Position und klicken Sie auf Eingabe-ME, um den Assistenten zu verwenden.
- Wenn der Artikel für die Funktion für abweichende Einheiten aktiviert ist, kann die rückzumeldende abweichende Menge im Feld Zu entn./abw.Mge eingegeben werden.
Die zu entnehmende Menge für jede Materialposition wird mithilfe einer Formel verteilt:
Die zu entnehmende Menge der Materialposition wird entsprechend kalkuliert:
Restliche, zu entnehmende Menge einer Materialposition / Restliche, zu entnehmende Menge aller in die Arbeitsgangauswahl einbezogenen Materialpositionen * Insgesamt zu entnehmende Menge
Die restliche zu entnehmende Menge einer Materialposition wird wie folgt berechnet:
Bedarfsmenge – Entnahmemenge
Beispiel: 3 Arbeitsgänge werden zusammen für die gleiche Komponente ausgewählt:
| |
Bedarfsmenge |
Entnahmemenge |
| Arbeitsgang A |
120 |
20 |
| Arbeitsgang B |
120 |
0 |
| Arbeitsgang C |
120 |
70 |
Der Anwender gibt 100 als zu entnehmende Menge ein.
Die Verteilung für das Material jedes Arbeitsgangs wird wie folgt berechnet:
|
Berechnung |
| Arbeitsgang A |
100 / (100+120+50) * 100 = 37,03704 |
| Arbeitsgang B |
120 / (100+120+50) * 100 = 44,44444 |
| Arbeitsgang C |
50 / (100+120+50) * 100 = 19,51852 |
Voraussetzungen
- Alle mit dem MRO Montage-Fertigungsauftrag verknüpften MRO Demontage- und Reparaturaufträge müssen vollständig eingegangen sein.
- Gleichermaßen müssen alle Inspektionsaufträge, die mit einem MRO-Demontageauftrag im Werkstattaufenthalt verknüpft sind, vollständig reingegangen sein.
(Wenn ein Auftrag auf der Stufe darunter nicht beendet ist, können einige Serienobjekte nicht reserviert werden. Dies kann dazu führen, dass das erwartete Eingangsprotokoll mit unvollständigen Informationen aktualisiert wird.)
- Der Fertigungsauftrag muss mindestens den Status Freigegeben oder Reserviert haben, bevor Material entnommen werden kann.
- Das Kontrollkästchen Nur eingehende Standorte für Eingangslagerplätze wird nur angezeigt, wenn alle Arbeitsgänge zu demselben Arbeitsplatz gehören.
- Wenn bei der Eingabe der zu entnehmenden Artikelmengen mehrere Maßeinheiten verwendet werden sollen, muss eine Eingabemaßeinheitengruppe mit dem Artikel verknüpft werden, und die Option Zulässig f. Fertigung muss für mindestens eine Eingabemaßeinheit (die dieser Eingabemaßeinheitengruppe angehört) aktiviert sein.
Die Komponententeile der ausgewählten Arbeitsgänge erfordern Folgendes:
- Sie sind mit den ausgewählten Arbeitsgängen verknüpft.
- Beschaffungstyp = Lagerauftrag, Projektbestand oder Projekt. Bei „Projektbestand“ oder „Projekt“ müssen die Komponentenartikel mit der gleichen Aktivität verknüpft sein.
- Sie haben den gleichen Bedingungscode, das gleiche Eigentum oder den gleichen Eigentümer und die gleiche Konfigurations-ID.
- Sie haben keine reservierte Menge und eine restliche, zu entnehmende Menge.
- Wenn mehr als ein Arbeitsgang ausgewählt ist, dürfen die Komponentenartikel nicht seriengeführt sein.
Auswirkungen
Aufgrund dieser Aktivität kommt es zu folgenden Systemauswirkungen:
- Komponenten werden aus dem Bestand entnommen.
- Jede Fertigungsmaterialzuweisungszeile erhält den Status Entnommen.
- Der Fertigungsauftrag erhält den Status Gestartet.
- Bestandstransaktionshistoriensätze (SOISS) werden für die entnommenen Komponenten erstellt.
- Wenn der Fertigungsauftrag von der Projektabwicklung erstellt wurde, wird die Projektabwicklungsstruktur mit der entnommenen Menge aktualisiert.
- Beim manuellen Entnehmen einer zugeordneten Position wird die zugeordnete Menge um die entnommene Menge verringert. Hinweis: Ist jedoch einem Bedarf mehr als eine Beschaffung zugeordnet, wird dazu aufgefordert, die Zuordnungen manuell anzupassen, bevor die Materialentnahme durchgeführt wird.
- Das erwartete Eingangsprotokoll wird erstellt (oder aktualisiert) mit der Struktur der darunter liegenden Stufe.
- Die für jede Materialposition zu entnehmende Menge wird entsprechend der oben beschriebenen Formel verteilt.