Materialreklamationen

Die Funktion „Materialreklamation“ (MR) bietet die Möglichkeit der Verarbeitung von fehlerhaftem Material. Rohstoffe, Artikel, Komponenten oder Produkte mit einer oder mehreren von der Spezifikation, der Zeichnung oder anderen freigegebenen Produktbeschreibungen abweichenden Eigenschaften werden als fehlerhaftes Material bezeichnet. Derartiges Material kann während des Fertigungsprozesses, der Bestandsbearbeitung oder des Wareneingangsprozesses entdeckt oder unabsichtlich erzeugt werden. Das System ermöglicht es dem Anwender, fehlerhaftes Material zu kennzeichnen und wichtige Informationen zur Fehlerhaftigkeit, ihren Ursachen und Folgen einzugeben.

Im Grunde sind MR ein Werkzeug zur Verfolgung der Disposition von fehlerhaften Artikeln. Dazu gehören auch die Identifikation von Unstimmigkeiten sowie die Klassifizierung und Inspektion von Artikeln. Eine Materialreklamation kann für in Bearbeitung befindliche Fertigungsaufträge auf der Fertigungsauftragsebene während Arbeitsgangmeldungen von Bestandsartikeln im Lager, während des Wareneingangsprozesses von Bestellungen oder für zur Prüfung anstehende Artikel erstellt werden. Sobald eine MR erstellt ist, kann der Anwender die fehlerhaften Artikel einer formalen Prüfung unterziehen. Als Resultat dieser Prüfung werden alle Artikel entweder freigegeben, zum Lieferanten zurückgesandt, nachgearbeitet oder als Ausschuss deklariert, oder eine bestimmte Menge der Artikel wird freigegeben und der Rest als Ausschuss deklariert. Wenn beispielsweise die Gesamtzahl der zu überprüfenden Artikel 50 ist, können alle 50 Artikel freigegeben, verschrottet, zurückgesendet oder nachgearbeitet werden. Andernfalls können nur 25 Artikel freigegeben werden und die verbliebenen 25 Artikel können verschrottet werden. Artikel können auch zur Nachbearbeitung oder zur Gutschrift zum Lieferanten zurückgesendet werden. Wenn Artikel verschrottet oder zurückgesendet werden, und die Artikel reserviert wurden, können neue Reservierungen vorgenommen werden.