Arbeitsgangüberlappung

Allgemeine Daten

Der Zweck dieser Funktion besteht darin, dass Anwender in ihrem Produktionsplan Arbeitsgangüberlappungen festlegen und verwenden können. Im vorhandenen Flow kann, wenn die Arbeitsgänge als Nicht Parallel definiert sind, der zweite Arbeitsgang nicht gestartet werden, bis der vorhergehende Arbeitsgang seine Endzeit erreicht. Die Arbeitsgangüberlappungsfunktion erlaubt es, nicht parallele Arbeitsgänge früher zu starten als die geplante Endzeit des vorhergehenden Arbeitsgangs.

Der Begriff „Arbeitsgangüberlappung“ bezieht sich darauf, wie früh ein folgender Arbeitsgang in Beziehung zu seinem letzten vorhergehenden Arbeitsgang oder dessen Startzeit beginnen darf. Die Arbeitsgangüberlappungszeit für einen folgenden Arbeitsgang kann auf dem Arbeitsplan und/oder auf der Arbeitsgangsposition des Fertigungsauftrags definiert werden. Die Überlappungszeit kann entweder als Prozentsatz der geplanten Herstellungsdurchlaufzeit der vorhergehenden Arbeitsgänge oder als Anzahl Einheiten (d. h., die durch den vorhergehenden Arbeitsgang benötigte Zeit, um eine Anzahl X an Einheiten herzustellen) angegeben werden. Wenn eine Überlappungszeit für den 1. Arbeitsgang in einer Arbeitsgangstruktur definiert ist (d. h. kein definierter vorhergehender Arbeitsgang), hat die definierte Überlappungszeit keine Auswirkungen.

Die Arbeitsgangüberlappung führt Reduzierung gesamt Vorlaufzeit für einen gefertigten Artikel. Wenn die Arbeitsgangüberlappung im Artikelarbeitsplan definiert ist, kann die Überlappung in der Berechnung der Vorlaufzeit berücksichtigt werden und der berechnete Wert für die Vorlaufzeit wird für den Artikel gemindert, um die tatsächliche Vorlaufzeit wiederzugeben.

Hinweis:

Arbeitsgangüberlappungsprozess

Die Überlappungszeit kann im Feld Überlappung auf der Registerkarte Arbeitsplanvorlage/Arbeitsgang in Arbeitsplanvorlage angegeben werden. Mithilfe der Liste Überlappungseinheit kann die Zeit sowohl als Prozentsatz als auch als Anzahl Einheiten festgelegt werden.
Beispiel: Angenommen, A und B sind zwei nicht parallele Arbeitsgänge. Die Überlappungszeit für B ist 10 und die Überlappungseinheit ist Prozent. (A ist der erste Arbeitsgang). B startet nachdem 10 % der Herstellungsdurchlaufzeit von A abgelaufen ist. Einheiten ist, startet B erst dann, nachdem A zehn Einheiten hergestellt hat.

Wenn die Arbeitsplanerstellung auf einem Arbeitsgang in Arbeitsplanvorlage basiert, werden die Überlappungsinformationen automatisch auf den neuen Arbeitsgang übertragen.

Die Felder Überlapp. und Einh./Überlapp. sind auch in den Fenstern Arbeitsplan/Arbeitspläne, Fertigungsauftrag/Arbeitsgang, Interimsauftrag/Arbeitsgang, Standardarbeitsgang und DOP-Auftrag/Arbeitsgang zu finden. Wenn die Erstellung eines Arbeitsgangs auf einer Arbeitsplanrevision basiert, werden die Überlappungsinformationen automatisch auf die Auftragarbeitsgangposition übertragen. Die übertragenen Informationen können jedoch bearbeitet werden. Wenn der Arbeitsgang von APB geplant wird, werden die gleichen Überlappungsinformationen von APB verwendet, und die definierten Überlappungsinformationen werden im endgültigen begrenzten Plan wirksam.

Verschiedene Planungsszenarien sind unten beschrieben:

Arbeitsgang Parallel-Arbeitsgang Überlappung Einh./Überlapp.
10 Nicht parallel
20 Nicht parallel 50 Prozent

Abbildung 1 - Planungsszenario vorwärts

T1 = AG 10 geplante Startzeit
T2 = AG 20 definierte Überlappungszeit
T3 = Bedarfsdatum Fertigungsauftrag

Abbildung 2 - Planungsszenario zurück

T1 = AG 10 geplante Startzeit
T2 = AG 20 definierte Überlappungszeit
T3 = Bedarfsdatum Fertigungsauftrag

Der Zweck dieser Funktion besteht darin, dass die Anwender definieren können und die parallelen Arbeitsgänge dabei nicht überlappen. Die als parallel definierten Arbeitsgänge werden die Überlappungsfunktion überschreiben.

Arbeitsgangausführungsrate

Es ist nicht möglich, den folgenden Arbeitsgang zu beenden, bevor die geplante Endzeit der vorhergehenden Arbeitsgänge + Transportzeit + Zeit, die der folgende Arbeitsgang benötigt, um die letzte gelieferte Überlappungsmenge des vorhergehenden Arbeitsgangs zu fertigen.

Diese Methode wird verwendet, um zu verhindern, dass nachfolgende Arbeitsgänge mit schnelleren Ausführungszeiten gleichzeitig oder früher enden als der vorhergehende Arbeitsgang.

Abbildung 7 - Falsches Verhalten, wenn Arbeitsgänge verschiedene Laufzeiten haben

T1 = AG 10 geplante Endzeit
T2 = AG 20 definierte Überlappungszeit

Abbildung 8 - Falsches Verhalten, wenn Arbeitsgänge verschiedene Laufzeiten haben

T1 = AG 20 definierte Überlappungszeit
T2 = AG 20 Transportzeit + die Zeit, die in Arbeitsgang 20 zur Herstellung der letzten Überlappungsmenge aus dem vorherigen Arbeitsgang 10 benötigt

Nur Überlappung für Rüstzeit

Um nur die Überlappung für die Rüstzeit zuzulassen, müssen die Überlappungseinheit auf Prozent, die Überlappung auf 100 eingestellt und Setup innerhalb Überlappung deaktiviert werden.

Überlappung nach Arbeitsgangmeldungen

Wenn Arbeitsgangüberlappungen existieren und eine Menge für einen Arbeitsgang gemeldet wird, wird der Zeitplan aktualisiert, um die verbleibende Menge für diesen Arbeitsgang nach Ausführung der Funktion Terminierung anpassen anzuzeigen. Wenn ein Arbeitsgang außer Reihe gemeldet wird, wird sein vorgelagerter Arbeitsgang ebenfalls im Zeitplan aktualisiert, vorausgesetzt die Überlappungsmenge wurde fertig gestellt.

Arbeitsgang Parallel-Arbeitsgang Überlappung Einh./Überlapp.
10 Nicht parallel
20 Nicht parallel 50 Prozent

Abbildung 9 - vor dem Melden der Überlappung

T1 = AG 10 geplante Startzeit
T2 = AG 20 definierte Überlappung
T3 = Bedarfsdatum Fertigungsauftrag


Beispiel 1: Nachdem 30 % des Arbeitsgangs 10 gemeldet ist, wird er mit einer neuen Startzeit geplant. Arbeitsgang 20 kann immer noch überlappen, nachdem festgelegt wird, dass 50 % von Arbeitsgang 10 beendet wird.

Abbildung 10 - Beispiel 1

T1 = AG 10 geplante Startzeit
T2 = AG 20 definierte Überlappung
T3 = Bedarfsdatum Fertigungsauftrag
T4 = auf AG 10 gemeldete Zeit


Beispiel 2: Arbeitsgang 10 ist noch nicht gemeldet worden, doch 30 % wurde für Arbeitsgang 20 gemeldet. Ein neuer Überlappungsprozentsatz wird als "Vorherige Überlappung - Gemeldete Menge" berechnet (vorausgesetzt, dass die gleiche Menge auch für Arbeitsgang 10 gemeldet wurde).

Deshalb beträgt die neue Überlappung 20 % und die restliche Betriebszeit für Arbeitsgang 20 wird aufgrund der gemeldeten Menge um 30 % verringert. Für Arbeitsgang 20 wird nicht festgelegt, dass er direkt nach der neu berechneten Überlappung startet, weil er dann vor Arbeitsgang 10 abgeschlossen wird, wohingegen er nicht vor dem Ende des Arbeitsgangs 10 plus der für die Fertigung der letzten gelieferten Menge von Arbeitsgang 10 bis Arbeitsgang 20 erforderlichen Zeit abgeschlossen werden darf. Siehe oben "Arbeitsgangausführungsrate".

Abbildung 11 – Beispiel 2

T1 = AG 10 geplante Startzeit
T2 = OP 20 ursprünglich definiert Überlappung
T3 = Bedarfsdatum Fertigungsauftrag
T4 = auf AG 20 gemeldete Zeit
T5 = AG 20 Überlappung neu berechnet
T6 = Neue Startzeit von AG 20