IFS/Gruppenkonsolidierung

Einführung

IFS/Gruppenkonsolidierung hat ihren Schwerpunkt in der Betriebskonsolidierung der Bilanz und der GuV. Dank der gebotenen Flexibilität, z. B. können beliebig viele Betriebs- und Rechtsstrukturen parallel behandelt werden, eignet sich IFS/Gruppenkonsolidierung perfekt für Unternehmen, die ein Werkzeug für die Konsolidierung von komplexen und sich wandelnden Strukturen benötigen.

Einige Merkmale:

Ein Überblick über den Konsolidierungsprozess sieht folgendermaßen aus:

Wenn Basisdaten und Regeln für die Konsolidierung definiert wurden, ist der Konsolidierungsprozess ganz einfach. Er besteht aus zwei Hauptschritten:

Weitere Details werden unten beschrieben.

Terminologie

Ein Großteil der verwendeten Terminologie ist gleich oder ähnelt der, die im Hauptbuch verwendet wird. Es gibt jedoch einige häufig verwendete neue Begriffe, die ggf. näher erläutert werden müssen:

Die verbleibenden Begriffe sind entweder bekannt aus IFS/Hauptbuch oder sind allgemeine und übliche Konsolidierungsbegriffe, die von den meisten Konsolidierungssystemen verwendet werden.

Einrichtung

Die Einrichtung der IFS/Gruppenkonsolidierung kann in zwei Hauptbereiche aufgeteilt werden, d. h. durch die Definition von Basisdaten, die für die Berichte und Anpassungen benötigt werden, sowie für die Definition einer oder mehrere Konsolidierungsstrukturen. Diese Vorgehensweise wird ausführlich in den Aktivitätsbeschreibungen beschrieben, die mit jeder einzelnen Seite im System verknüpft sind. Doch einige Dinge müssen möglicherweise besonders erläutert werden:

Berichte und Anpassungen

Berichterstellung kann auch aus zwei verschiedenen Bereichen bestehen:

Unabhängig davon, welche Art von Berichterstellung vorgenommen wird, muss die Kombination des verwendeten Berichtstransaktionstyps, der Saldenversion und Periode offen für die Berichterstattung für Ihre Berichtseinheit sein.

Berichterstattung kumulierter Periodensalden für eine Berichtseinheit (Firma) kann beliebig oft vorgenommen werden, solange die Periode weiterhin offen für die Berichterstattung bleibt. Wenn der Gewinn oder Verlust für die kumulierten Perioden nicht als Teil der rückgemeldeten Salden gebucht wird, erstellt das System für die GuV-Rechnung und die Bilanz automatisch einzeln ausgleichende Transaktionen. Eventuelle Fehler aus der Saldenübertragung können im Saldenübertragungsprotokoll angezeigt werden. Typische Fehler sind die fehlende Zuordnung von Buchungselementwerten und/oder fehlende automatische Buchungsanweisungen. Sobald die Korrekturen vorgenommen sind, muss für diese Periode einfach nur eine neue Berichterstellung erfolgen.

Anpassungsjournale müssen ggf. aus verschiedenen Gründen erstellt werden. Beispiele wären:

Einige Kopierfunktionen vereinfachen die Erstellung dieser Korrekturen:

Wenn sowohl die Berichterstellung als auch alle erforderlichen Korrekturen für alle Berichtseinheiten abgeschlossen sind, wird empfohlen, die Periode für weitere Berichte zu schließen. Die Konsolidierung kann dann ausgeführt werden, ohne dass das Risiko besteht, ein gleitendes Ziel zu konsolidieren. Dies ist jedoch nicht obligatorisch. Also können vorläufige Konsolidierungen beliebig oft basierend auf vorläufigen Salden für die gesamte Konsolidierungsstruktur oder Teilen dieser ausgeführt werden.

Konsolidierung

Sobald die Einrichtung und Berichterstellung/Korrekturen vorgenommen wurden, beinhaltet die Konsolidierung fast nur noch das Drücken einer Schaltfläche. Die Konsolidierung erfolgt immer für die Kombination einer bestimmten Konsolidierungsstruktur, Saldenversion und Periode und kann für die gesamte Struktur oder auch nur für einen ausgewählten Knoten ausgeführt werden. Zu beachten ist, dass Anpassungsjournale, die noch nicht genehmigt sind, optional in der Konsolidierung eingeschlossen werden können.

Während des Konsolidierungsprozesses können die folgenden Schritte ausgeführt werden, abhängig vom jeweiligen Setup und den Salden, die konsolidiert werden sollen:

Die gemeldeten und angepassten Salden werden durch den Konsolidierungsprozess nicht geändert. Stattdessen erstellt das System neue Transaktionen aus jedem Schritt im Prozess. Dies bietet zwei Vorteile:

Wenn das Ergebnis der Konsolidierung nicht den Erwartungen entspricht, kann sie zurückgesetzt werden. Sobald die notwendigen Änderungen vorgenommen wurden, z. B. neue Berichte aus einer Berichtsfirma oder Hinzufügen von Anpassungsjournalen, kann die Konsolidierung erneut ausgeführt werden. Falls während der Konsolidierung Fehler auftreten, werden diese deutlich angegeben. In der Regel handelt es sich dabei um fehlende Währungskurse und/oder fehlende automatische Buchungsanweisungen. Sobald die Korrekturen vorgenommen wurden, muss die Konsolidierung einfach neu ausgeführt werden.

Sobald die Konsolidierung für eine bestimmte Konsolidierungsstruktur, Saldenversion und Periode initiiert wurde, werden Änderungen, die an der Struktur und/oder den Konsolidierungssicherheitsregeln vorgenommen wurden, keine Auswirkungen auf den Konsolidierungsprozess haben. Wenn solche Änderungen vorgenommen wurdenund sie Auswirkungen auf die Periode haben, für die die Konsolidierung eingeleitet wurde, sollte jede ausgeführte Konsolidierung zurückgesetzt werden, und die Kombination aus Konsolidierungsstruktur, Saldenversion und Periode muss neu initiiert werden. Dann kann die Konsolidierung für die gesamte Struktur oder ausgewählte Knoten erneut ausgeführt werden.

Konsolidierung mit Periodensätzen

Die im vorherigen Abschnitt beschriebene Konsolidierung umfasst kumulierte Salden für die GuV-Rechnung und die Bilanz. Die Umrechnungen werden auch für diese kumulierten Salden durchgeführt, wobei ein einzelner Durchschnittskurs verwendet wird, z. B. jährlicher Durchschnittskurs usw. Alternativ können Salden der Gewinn- und Verlustrechnung mit den Kursen (z. B. Periodensätze) in jeder Periode über die Option „GuV-Periodensätze“ in der Saldenversionsdefinition umgerechnet werden. Der Hauptzweck dieser Option besteht darin, Währungsumrechnungsdifferenzen aufgrund von saisonalen Schwankungen der Währungskurse zu eliminieren, die entstehen, wenn ein einzelner Durchschnitt verwendet wird.

Alternative Dimensionseliminierung für Segmentberichte

Manchmal ist es erforderlich, die Berichterstellung aus einer Gruppe von Firmen in verschiedene Segmente, z. B. Abteilungen, aufteilen zu können. IFS/Gruppenkonsolidierung unterstützt dies durch die Möglichkeit, eine Struktur auf Basis einer anderen Dimension als der Berichtseinheit (Firma) definieren zu können. Sobald die normale Konsolidierung ausgeführt wurde, wird die Struktur angewendet, die auf der ausgewählten alternativen Dimension basiert. Das Ergebnis wird die Umkehr aller konzerninternen Eliminierungen sein. Diese werden durch eine Eliminierung ersetzt, die auf der Dimension basiert, die für die Struktur ausgewählt wurde, z. B. Abteilung.

Analysen und Berichte

Die Analysen und Berichte lassen sich auch in drei verschiedene Bereiche unterteilen:

Gemeldete Salden können mit dem erforderlichen Detaillierungsgrad in der Darstellung (Zoom-in) analysiert werden. Analysefunktionen für die Journale und ihre Zeilen, aus denen die Salden bestehen, unabhängig davon, ob es sich um Berichte oder Anpassungsjournale handelt. Berichtsjournale lassen sich weiter analysieren hinunter bis zu Ebene der HB/IB-Analyse der Firma, aus der das Berichtsjournal stammt. Alle oder ausgewählte Journale können auch in einem Bericht ausgedruckt werden. Eine Informationsquelle ermöglicht außerdem vollkommene Flexibilität bei der Analyse oder dem Ausdruck rückgemeldeter Salden aus IFS/Business Reporter oder einem anderen BI-Tool.

Konsolidierte Salden können für einzelne Knoten in einer Konsolidierungsstruktur mit der erforderlichen Detailebene in der Darstellung (Zoom-in) analysiert werden. Optional können anwenderdefinierte Buchungsstrukturen auf den Darstellung für weitere Gruppen eines ausgewählten Buchungselements angewendet werden. Die Analysefunktionen lassen sich für die Konsolidierungsdetails verfeinern, aus denen die konsolidierten Nettosalden bestehen, auch durch die erforderliche Detailebene der Darstellung (Zoom-in). Konzerninterne Salden und die Auswirkungen, die der Konsolidierungsprozess auf sie hat, lassen sich separat analysieren. Ein Bericht vereinfacht die Abstimmung aller verbleibenden Differenzen aus der konzerninternen Saldeneliminierung. Außerdem ermöglicht eine Informationsquelle vollkommene Flexibilität bei der Analyse oder dem Ausdruck konsolidierter Salden und ihrer Details aus IFS/Business Reporter oder einem anderen BI-Tool.

Konsolidierte Periodensalden können auf zwei Arten generiert werden. Zum einen können kumulierte konsolidierte Salden für einen bestimmten Knoten als Option im Konsolidierungsprozess in konsolidierte Periodensalden unterteilt werden. Zweitens können Salden für konsolidierte Perioden der Gewinn- und Verlustrechnung und die Details mithilfe einer Option in der Saldenversionsdefinition generiert werden. Diese Periodensalden und Details können für einzelne Knoten in einer Konsolidierungsstruktur analysiert werden. Außerdem ermöglicht eine Informationsquelle vollkommene Flexibilität bei der Analyse oder dem Ausdruck konsolidierter Salden und ihrer Details aus IFS/Business Reporter oder einem anderen BI-Tool.

Abgleich mit IFS/Konsolidierung

In der Zwischenzeit bietet IFS zwei verschiedene Konsolidierungslösungen:

Die Nutzung von IFS/Konsolidierung wird ggf. in Zukunft eingestellt werden, doch bis dahin wird es parallel zu IFS/Gruppenkonsolidierung verfügbar sein. Die zwei Lösungen und der Grad ihrer Flexibilität sind ziemlich unterschiedlich, und beide haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Unten ist ein detaillierter Vergleich zwischen den beiden Lösungen zu sehen:

Funktionen IFS/Gruppenkonsolidierung IFS/Konsolidierung
Anzahl der analytische Dimensionen ohne Konto 19 9
Zuordnung von Kontierschema und Werten einzeln pro Berichtsfirma Ja Ja
Währungsumrechnung für jede Stufe in der Konsolidierungsstruktur Ja Ja
Automatische Unterstützung für die Eliminierung von teilweise eigenen Firmen, endgültigem Eigentum und Änderungen in der Eigentumsebene Ja Nein
Automatische Unterstützung für die konzerninterne Saldeneliminierung Ja Nein
Automatische Unterstützung von Kapitaleliminierungen und der Amortisierung von Überbewertungen Ja Nein
Berichterstellung von Perioden- oder kumulierten Salden Nur kumulierte Nur Periode
Berichterstellung basierend auf Hauptbuch- oder IB-Salden Ja Nur HB-Salden
Berichterstellung basierend auf Buchhaltungs- oder Parallelwährungssalden Ja

Nur Buchungswährungssalden

Berichterstellung vor Periodenabschluss Ja

Ja (Momentaufnahme Konsolidierung)

Berichtsfirma kann in mehreren Strukturen enthalten sein Ja Nein
Unterstützung von Segmentberichterstattung, d. h. von Eliminierungen, die auf einer alternativen Dimensionsstruktur basieren Ja Nein
Berichterstellung für mehrere Firmen gleichzeitig Ja Nein
Konsolidierungsanpassungen über periodische Kostenverrechnung (PCA) Nein Ja
Manuelle und kopierte Anpassungsjournale/Belege Ja Ja
Konsolidierung einer vollständigen Struktur in einem oder mehreren Schritten Eine oder mehrere Schritte Nur mehrere Schritte
Nachverfolgungsanalyse und Berichte im System Spezifisch Standard-HB
Nachverfolgungsanalyse und Berichte aus Informationsquellen Ja Ja

Im Grunde lässt sich sagen, dass IFS/Konsolidierung für kleinere Firmen mit vollständig eigenen Tochtergesellschaften geeignet ist, bei denen Änderungen in der Firmenstruktur nicht üblich sind und interne Geschäfte zwischen den einzelnen Firmen eingeschränkt sind. IFS/Konsolidierung kann außerdem genutzt, um Zweigniederlassungen in eine juristische Einheit zu konsolidieren, bevor dieses juristische Einheit nach IFS/Gruppenkonsolidierung berichtet.

In allen anderen Fällen sollte IFS/Gruppenkonsolidierung die bevorzugte Lösung sein.