Einkaufskalkulation

Kostenberechnung

Es ist allgemein bekannt, dass sich die Kosten für eingekauftes Rohmaterial und Komponenten auf ca. 75% der direkten Produktkosten belaufen. Die Einkaufskostenelemente "Letzter Einkaufspreis" (120), "Durchschnittlicher Einkaufspreis" (130) und "Geschätzte Materialkosten" (110) haben den Nachteil, dass sie entweder auf historischen Daten basieren oder manuell aktualisiert werden müssen. Außerdem werden weder die Losgröße noch das Gültigkeitsdatum berücksichtigt.

Geplanter Einkaufspreis und Zusatzkosten/Einkauf

Die Kostenelemente "Geplanter Einkaufspreis" (140) und "Zusatzkosten/Einkauf" (160) verwenden das Gültigkeitsdatum und die Standardlosgröße, wenn der Preis abgerufen wird. Das System verwendet die gleiche Logik wie beim Abrufen eines Preises für eine Bestellposition. Für die Elemente 140 und 160 lautet die Logik wie folgt:

  1. Geplante Einkaufskosten sammeln und berechnen und die Informationen in Geplante Einkaufskostenspeichern.
  2. Wenn eine Lieferantenaufteilung vorhanden ist, einen gewichteten Durchschnittspreis und einen gewichteten Zusatzkostenbetrag abrufen.
  3. Wenn ein Hauptlieferant vorhanden ist, Preis und Zusatzkostenbetrag abrufen.
  4. Andernfalls werden die geschätzten Materialkosten als geplanter Einkaufspreis verwendet.

Zusatzkosten pro Artikel/Einkauf

Die Zusatzkosten können direkt auf einer Bestellung eingegeben werden oder sie können von der Seite Lieferant oder von der Seite Lieferant für Einkaufsartikel übertragen werden. Der Wert kann sich wie nachstehend beschrieben auf drei verschiedene Fälle beziehen.

  1. A) NULL. Das bedeutet, dass die gesamten Kosten von nur einer Bestellposition übernommen werden sollen, wenn eine solche angegeben ist. B) Wenn keine Bestellposition angegeben ist, sollten die gesamten Zusatzkosten als Kosten ohne Bezug zu den Artikeln auf der Bestellung angesehen werden.
  2. Pro Position. Das bedeutet, dass jede Position gemäß der Gesamtzahl der Bestellpositionen einen gleichmäßig verteilten Betrag der Kosten aufnimmt.
  3. Pro Betrag. Das bedeutet, dass jede Position einen Teil der Zusatzkosten entsprechend dem Verhältnis von Gesamtauftragswert pro Bestellposition zu Gesamtwert der Bestellung aufnimmt.

Bei der Kalkulation des letzten und des durchschnittlichen Einkaufspreises werden die in Bestellungen eingegebenen Zusatzkosten mit einbezogen. Berücksichtigt werden Fall 1A, 2 und 3.

Das Element „Einkaufszusatzkosten bei Lieferant für Artikel“ ruft die geplanten Zusatzkosten von der Seite Lieferant für Einkaufsartikel ab. Zusatzkosten werden nur dort abgerufen, wo in der Spalte Zusatzkosten verteilen nach ein NULL-Wert enthalten ist. Beim Erstellen von Bestellpositionen mit diesem Setup erstellt das System für den Anwender automatisch Fall 1A.

Für das Element 170 "Einkaufszusatzkosten bei Lieferant" lautet die Logik wie folgt:

  1. Geplante Einkaufskosten sammeln und berechnen und die Informationen in Geplante Einkaufskostenspeichern.
  2. Wenn eine Lieferantenaufteilung vorhanden ist, einen gewichteten Durchschnitt für Zusatzkosten abrufen
  3. Die spezifischen Zusatzkosten abrufen, wenn ein Hauptlieferant vorhanden ist
  4. Andernfalls auf Null zurücksetzen

Inter-Site-Materialkosten

Für das Kostenelement Inter-Site-Materialkosten (510) wird die in „Basisdaten für Kalkulation“ definierte standortübergreifende Kostenregel verwendet. Sie funktioniert nur für geplante standortübergreifende Artikel, die in Lieferant für Einkaufsartikel definiert wurden.

  1. Inter-Site-Materialkosten mithilfe der standortübergreifenden Kostenregel sammeln und berechnen und die Informationen in Geplante Einkaufskosten speichern
  2. Wenn eine Lieferantenaufteilung besteht, rufen Sie gewichtete Inter-Site-Materialkosten ab.
  3. Wenn ein Hauptlieferant vorhanden ist, rufen Sie Inter-Site-Materialkosten ab.
  4. Andernfalls auf Null zurücksetzen

Sensitivitätsanalyse

Wenn der Anwender Kostenobjekte für Artikel berechnet, speichert das System im Kostenmodul auch zusätzliche Informationen zu den geplanten Einkaufskosten (z.B. Lieferantennummer und Währungscode). Der Anwender kann einen Hintergrundjob starten, der die Auswirkungen auf die Kosten für ein Endprodukt oder eine Unterbaugruppe simuliert, wenn der Kurs einer bestimmten Währung sich ändert oder ein bestimmter Lieferant seine Preise anpasst. Der Job ist beinah eine Kopie der normalen Kostenweitergabelogik, aber er durchläuft diese Logik für einen bestimmten Lieferanten oder einen bestimmten Währungscode 11 Mal. Es wird eine Kostenänderungsabweichung für die Abweichung von Lieferant/Umrechnungskurs einer bestimmten Währung im Intervall -50%, -40% … 40%, 50% simuliert.