Mit der Kaizen-Kalkulation kann die Kostenreduzierung in systematischer Weise durchgeführt werden.
Das Hauptziel der Kaizen-Kalkulation besteht in der konsequenten Verfolgung einer Kostenreduzierung auf jeder Stufe des Produktionsprozesses, um jegliche Lücken zwischen Zielgewinnen (Budgetgewinnen) und geschätzten Gewinnen zu schließen. Dieser Ansatz unterscheidet sich sowohl konzeptionell als auch verfahrenstechnisch vom Kostenmanagement standardisierter Kalkulationssysteme.
Konzeptionelle Unterschiede:
Standardkalkulationssystem:
- Angleichung von Istkosten und Standardkosten (Ziel ist der Kostenerhalt).
- Annahme, dass die derzeitigen Produktionsbedingungen beibehalten und nicht geändert werden.
Kaizen-Kalkulationssystem:
- System zur Kostenreduzierung, das auf die Senkung der Istkosten unter die Standardkosten zielt.
- Ziel ist die Kostenreduktion.
- Kontinuierliche Änderung der aktuellen Produktionsbedingungen, um Kosten zu senken.
Verfahrenstechnische Unterschiede:
Standardkalkulationssystem:
- Standardkosten werden ein bis zwei Mal im Jahr festgelegt.
- Differenzen zwischen Standard- und Istkosten werden analysiert.
- Prüfungen und Korrekturmaßnahmen werden ausgeführt, wenn die Standardkostenvorgaben nicht erreicht werden.
Kaizen-Kalkulationssystem:
- Festlegen neuer Ziele zur Kostenreduzierung in monatlichem Turnus; die Ziele sollen Lücken zwischen Zielgewinn (Budgetgewinn) und geschätztem Gewinn schließen.
- Durchführen von Kaizen-Aktivitäten (kontinuierliche Verbesserung) im kompletten Geschäftsjahr, um eine Senkung der Zielkosten zu erreichen.
- Analysen der Differenzen zwischen Standard- und Istkosten werden durchgeführt.
- Ausführung von Prüfungen und Korrekturmaßnahmen, wenn die Standardkostenvorgaben nicht erreicht werden.
Folgende Aspekte eines Artikels und seiner Struktur werden berücksichtigt.
Die geforderte Kostenreduzierung.
Die Differenz zwischen Gesamtkosten für den Artikel und der geforderten Kostenreduzierung.
Der Reduzierungstyp wird in Basisdaten für Kalkulation definiert und ermöglicht das Arbeiten mit vordefinierten Reduzierungstypen. Der Reduzierungstyp kann auf Aktivitäten an bestimmten Kostenstellen ausgerichtet sein.
Der Kaizenstatus wird in fünf verschiedene Status unterteilt:
- Initiiert: die Idee wird als mögliche Lösung zur Kostenreduzierung erfasst.
- Vorläufig: wesentliche Fakten zur Durchführbarkeit werden dargestellt, Ressourcen können dem Projekt zugeordnet werden, der genehmigte ROI-Status ist OK (Go).
- Endgültig: Projekt hat die Ergebnisse zum angeforderten Termin geliefert, die Änderungen für den Artikel wurden implementiert.
- Geprüft: es wurden tatsächlich Einsparungen erzielt.
- Storniert: die Idee ist nicht durchführbar.
Amortisation
Bei der Kapitalbudgetierung die Zeitdauer, die zur Deckung der Kosten einer Kapitalanlage erforderlich ist. Mit der Amortisationsperiode wird das Verhältnis von ursprünglicher Anlage (Barausgaben) zum jährlichen Barzufluss für die Desinvestitionsperiode in Zeit ausgedrückt.
Amortisationsperiode = Gesamtinvestition / Durchschnitt der aktuellen Nettowerte der jährlichen Zuflüsse.
Aktueller Nettowert:
Methode zur Bewertung von Investitionen, wobei der aktuelle Buchwert aller Auszahlungsströme (z.B. Investitionskosten) und Einzahlungsströme (Erträge) auf Basis eines gegebenen Diskontsatzes, in der Regel der geforderten Rentabilität, kalkuliert wird. Eine Investition ist zulässig, wenn der aktuelle Nettowert positiv ist.
Mit dieser Methode wird der aktuelle Nettowert einer Investition unter Verwendung eines Diskontsatzes und der Reihe zukünftiger Zahlungen (negative Werte) und Einkünfte (positive Werte) ermittelt. Der Diskontsatz bezeichnet den Abzug für die Dauer einer Periode.
Aktueller Nettowert = Zukünftiger Wert (1. Jahr)/(1+K)^1 + Zukünftiger Wert (2. Jahr)/(1+K)^2 + Zukünftiger Wert (3. Jahr)/(1+K)^3 + ....... - Gesamtinvestition im Jahr 0, K entspricht dem Wiederanlagesatz
Veränderter interner Zinssatz
Diskontsatz, zu dem der aktuelle Nettowert der zukünftigen Cashflows einer Investition den Investitionskosten entspricht. Dieser Satz ist das Ergebnis eines Prozesses aus Versuch und Irrtum; wenn der aktuelle Nettowert der Auszahlungsströme (den Investitionskosten) und Einzahlungsströme (Kapitalrendite) Null entspricht, ist der verwendete Diskontsatz der interne Zinssatz. Wenn der interne Zinssatz größer ist als die geforderte Rentabilität, ist die Investition akzeptabel.
Der veränderte interne Zinssatz verwendet nicht das Verhältnis des internen Zinssatzes für die Reinvestition, unter Umständen ergibt sich eine Reinvestitionsrate, die nicht realistisch ist.
Wenn die Formel in einer anderen Anwendung, z.B. MS Excel, ausgeführt wird, kann es zu Abweichungen im Ergebnis kommen, die auf die Vereinfachung der Formel zurückzuführen sind.
ModIntZf = (Jährliche Zuflüsse * (1+K)^1 + Jährliche Zuflüsse * (1+K)^2 + Jährliche Zuflüsse * (1+K)^3 + ....))/ Gesamtbetrag der Investitionen y0)^1/n - 1
Hiermit wird der veränderte interne Zinssatz für eine Reihe von periodischen Cashflows zurückgesetzt. ModIntZf berücksichtigt sowohl die Investitionskosten als auch die Zinsen aus der Reinvestition.
Finance_rate steht für den Zinssatz, der für die liquiden Mittel der Cashflows fällig wird.
Reinvest_rate steht für den Zinssatz, mit dem Cashflows bei der Reinvestition verzinst werden.
In diesem Fall werden keine Ausgaben kalkuliert. Wenn der abschreibungsfähige Teil der Investition hoch ist, wird dieser durch ein höheres Bedarfsverhältnis kompensiert. Die Funktionsweise hinsichtlich der abschreibungsfähigen Kosten wird in zukünftigen Versionen behandelt.
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